Andalusische Lagunen, Grönländer Sommer und Zauberworte
(Wolnzach, msk)Dagmar Schiller und Tochter Melanie Heinzinger verstanden es am Freitag mit der Unterstützung von Rolf Berger und Elfriede Goldfuß einen leichtherzigen Poesieabend zu gestalten. Gedichte, Lieder und Stimmungen unterschiedlichster Couleur bildeten eine ungewöhnliche, aber harmonische Melange im gemütlichen Ambiente des Haimerlhofs.
Wurde das Mutter Tochter Paar schon öfter nach einer CD ihrer Lieder gefragt, haben sie jetzt, zusammen mit den Produzentenfähigkeiten des Sohnes Daniel, eine solche in mühevoller Kleinarbeit aufgenommen (Familienvater Wolfgang kümmerte sich aufopferungsvoll um die Verpflegung der Musiker). Um diese CD auch anbieten zu können, planten sie kurzerhand den Poesie- und Liederabend im Haimerlhof. Aus Mangel an Technikaffinität kam der trommelnde Tausendsassa Rolf Berger für die Tonanlage mit ins Spiel, der dann auch musikalisch mit Gitarre und spanisch-virtuosen Stimmbändern mitwirkte – sehr gelungenes Kontrastprogramm zu den Damen. Auch Dagmars gute Freundin Elfriede Goldfuß, ihres Zeichens Psychotherapeutin, gesellte sich mit auf die kleine Bühne und steuerte ihre feinsinnige Lyrik bei, die sie schon vor Jahren unter dem Künsternamen Nuith veröffentlicht hat.
So begann der Abend mit dem CD-titelgebenden „Ich bin ich“, und wanderte thematisch vom Frühling, oder dem Mond zur Welt und Erde im Ganzen, zur Natur und dem Leben. Vieles war dabei Beobachtung und Niederschrift von Ereignissen, die so tatsächlich passiert sind und es Dagmar Schiller wert schienen, in anheimelnden Gedichten festgehalten zu werden. Die sehr intensiven Erinnerungen an ihre Urlaube in Andalusien gesellten sich zu Rolf Bergers augenzwinkernder Hommage an Grönländer Sommer – nachdem‘s mit dem Singen von müde-machenden Gute-Nacht-Liedern dann doch nicht so geklappt hatte, wie gehofft. Die Gedichte von Elfriede Goldfuß indes wurden aus einer von ihr mitgebrachten Sammlung vom Publikum ausgewählt, Glücksprinzip mit gezogenen Nummern – und Glück hatten die Zuhörer, entsprachen die Gedichte doch der Ausstrahlung ihrer Autorin: feinsinnig, sanft und gefühlvoll (Eins ihrer Gedichte ziert jetzt die Redaktionspinnwand – vielen Dank an dieser Stelle dafür).
Die Liederabende mit Dagmar Schiller und Melanie Heinzinger mögen nicht für ein sehr großes Publikum bestimmt sein, aber in kleinem, gemütlichen Rahmen und auch durch die Zusammenstellung mit anderen Künstlern überträgt sich die ruhige und rührige Stimmung bestens auf die Zuhörer. Auf diese Wirkung darf man sich zum alljährlichen Adventskonzert der beiden Musikerinnen freuen.
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