An der Spitze: Thomas Lange neuer Vorstand
(Wolnzach, hr)Die neue, erweiterte Vorstandsgruppe: Thomas Lange, Walter Zillner und Andreas Streb (v.l.n.r.)
Thomas Lange steht nun gemeinsam mit Andreas Streb und Walter Zillner, der aber in drei Monaten in den wohlverdienten Ruhestand gehen wird, an der Spitze der Hallertauer Volksbank. Er hat damit etwas erreicht, das sich zumindest in seinen ersten Berufsjahren noch nicht abzeichnete.
„Ich habe meine Ausbildung im Landratsamt Pfaffenhofen gemacht und war danach zwei Jahre lang bei der Regierung von Oberbayern“, erklärt Thomas Lange. Eigentlich könnte man meinen, das sei der klassische Start einer Beamtenlaufbahn. Bei vielen, die diesen Weg einschlagen, ist es auch so, doch der heutige Vorstand der Hallertauer Volksbank hatte weitergehende Perspektiven. So drückte er nach abgeschlossener Lehre und zwei Jahren im Beruf abermals die Schulbank und machte in Regensburg sein Abitur.
Sein Weg führte ihn dann über die Allianz zur Hallertauer Volksbank. „Es war ein Stück weit Zufall“, erklärt Lange, der in den ersten Jahren dort als externer Berater gearbeitet hat. 1999 wechselte er schließlich ganz in die Bank und bildete sich erneut weiter. Dass in dem Diplom-Bankbetriebswirt aber mehr Potential steckt, das erkannte der damalige Vorstand Wilfried Gerling. So konnte Lange bereits 2010 ein entsprechendes Seminar besuchen, das am Ende die Grundlage bildet, um als Vorstand arbeiten zu können. Zum 1. September nun wechselt der gebürtige Münchsmünsterer in den Vorstand der Bank und ist mit neuen Herausforderungen konfrontiert.
„Die größte Schwierigkeit derzeit ist die anhaltende Niedrigzinsphase“, erklärt Lange. Ein Blick in die Bilanz der Bank verdeutlicht dies. Der größte Teil des Gewinnes, rund 25 Millionen Euro, wurde über die Zinserträge erzielt. Nur etwa 8 Millionen Euro über Provisionen. Bei einer Zinspolitik, die im Augenblick gegen Null geht, schrumpfen natürlich aber diese Erträge. „Es ist schon eine gewisse Herausforderung“, dabei betonte Thomas Lange, dass das Hauptgeschäft so wie einst vor 125 Jahren läuft. Mit dem Geld der Kunden wird wieder in die Region investiert. Ein Modell, das die Pfaffenhofener von vielen Großbanken unterscheidet, das sich aber auch in den letzten Jahren bezahlt gemacht hat.
Man kam deutlich besser durch die Krise, als so manch andere Bank. Dennoch hat auch sie in der Hallertau ihre Spuren hinterlassen. „Seit 2008, als die amerikanische Bank Lehmann Brothers Konkurs anmelden musste, hat sich die Regulatorik in Deutschland drastisch erhöht“, erklärt Lange. Natürlich auf der einen Seite verständlich, denn die Bundesbank möchte frühzeitig mögliche Risiken in den Bilanzen erkennen. Etwas, das in Pfaffenhofen kaum der Fall ist. „Wir arbeiten in der Realwirtschaft“, führt Lange aus und verweist auf das Geschäftsmodell.
Natürlich aber drücken die zusätzlichen Dokumentationspflichten und die Niedrigzinsphase auch auf die Bilanzen der Bank. „Wir haben in den vergangenen Jahren die Strukturen entsprechend angepasst“, führt Thomas Lange aus. Ein Strukturwandel, der aber auch in Zeiten der Digitalisierung weiter voranschreiten wird. „Auch wir müssen unser digitales Angebot weiter ausbauen.“
Insgesamt aber, betonte Thomas Lange, liegt der Fokus weiterhin auf den Kunden in der Region. „Wir müssen als Bank für unsere Kunden da sein!“ Nicht einfach nur dahin gesprochen, sondern es ist die Philosophie, die die Hallertauer Volksbank seit 125 Jahren prägt und die sie vielleicht auch zu den besten der Region gemacht hat.
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