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Sanft heilen mit Homöopathie

(Sandelzhausen, sh)

 

Auf Einladung der Landfrauen kam am Donnerstag der Apotheker Johannes Hillerbrand ins Pfarrheim nach Sandelzhausen und hielt dort einen Vortrag über das Thema „Sanft heilen mit Homöopathie“. Was ist Homöopathie eigentlich, was macht sie anders als die Schulmedizin und wofür kann man sie einsetzen, diesen und mehr Fragen wurde auf den Grund gegangen.

Der Jungapotheker Johannes Hillerbrand, seit ein paar Jahren auch Geschäftsinhaber der Gabelsberger Apotheke in Mainburg, hat bereits selbst mehrjährige Erfahrung als Apotheker und kannte sich bestens zum Thema „Homöopathie“ aus. „Das höchste Ideal ist schnelle, sanfte, dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit“, so lautet der Leitsatz, der vom Begründer dieser alternativen Heilmethode, Samuel Hahnemann, stammt.

Viel hat man bereits gehört oder auch gelesen über homöopathische Heilverfahren. In den letzten Jahren gewannen sie immer mehr an Beliebtheit, obwohl sie eigentlich der gängigen Schulmedizin gegenüberstehen. „Viele Patienten spüren, dass aus Zeitmangel oder Gründen der Effizienz die Nähe zum Patienten verloren geht, man fühle sich nicht als Mensch wahrgenommen, sondern lediglich reduziert auf sein „Leiden“, nannte Gabelsberger als Grund weshalb immer mehr Menschen nach alternativen Heilmethoden suchen.

 

 
Im Bestfall ergänzen sich jedoch diese alternativen Verfahren sehr gut mit der Schulmedizin. Übersetzt heißt Homöopathie so viel wie „ähnliches Leiden“. Gabelsberger ging in diesem Zusammenhang auf die drei Grundprinzipien der Homöopathie ein.

Zum einen ist dies die „Ähnlichkeitsregel“, d. h. gleiches wird mit gleichem geheilt. Dies führe oftmals zur sogenannten „Erstverschlimmerung“, was jedoch keinesfalls bedrohlich sei. Nach Beginn der Behandlung verschlechtere sich der Zustand erstmal, bevor die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden.

Zum anderen ist das Potenzieren eines giftigen Stoffes ein Grundprinzip der Homöopathie. Durch das Potenzieren verlieren bestimmte Stoffe, wie z. B. Schlangengift, das bei Bissen verabreicht wird, ihre Giftigkeit und werden so zu heilsamen Arzneien.

Die gängigen Bezeichnungen C (1:100) oder D (1:10) Potenzen entstehen durch Verdünnung oder Verreibung der Krankheitserreger mit Lactose, sodass die Kügelchen, sogenannten „Globuli“ am Schluss den Stoff in einer sehr geringen Dosis enthalten.

In der klassischen Homöopathie kommen die Mittel nicht nur zur Linderung von körperlichen, sondern genauso zur Besserung von seelischen Verfassungen zum Einsatz. „Um das passende Mittel zu finden, schaut sich ein Heilpraktiker immer auch den Charakter des Patienten mit an“, erklärte Gabelsberger.

 


Sollte man sich selbst mit einer homöopathischen Hausapotheke behandeln wollen, ist es sehr wichtig erstmal mit dem Hausarzt oder Heilpraktiker den Schweregrad der Krankheit abzuklären, um kein Risiko einzugehen.

„Höhere Potenzen zur Heilung von chronischen Krankheiten oder seelischen Zuständen müssen ohnehin einer Fachkraft überlassen werden“, unterstrich der Apotheker.

Für die Zusammenstellung einer eigenen Hausapotheke gibt es zahlreiche Fachbücher, die einem dabei helfen, bei einem bestimmten Leiden das richtige Kügelchen zu finden. „Im Grund kann man mit der Homöopathie nix kaputtmachen, sondern viel positives erreichen“, beschloss Herr Gabelsberger seinen interessanten Vortrag.
 

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