Geliebte Tradition — unser Maibaum
(Pfaffenhofen, mh)
Der Mai ist gekommen, ein gewichtiger Grund für die evangelischen Senioren bei ihrem traditionellen monatlichen Zusammentreffen, einmal die Frage nach dem bayerischen Brauch des Maibaumaufstellens zu beleuchten.
Der pikante Allgemeinglaube, dass die Burschen, deren Ortschaft den längsten, äh, höchsten Maibaum beherbergt, auch die potentesten wären, stand zwar auch im Raum, spielte aber nicht unbedingt eine Rolle. Vielmehr ging es Wolf-Dietrich Hage bei seinem amüsanten und lehrreichen Vortrag über die Ursprünge und Eigenheiten der Baumaufstellaktionen um eher Geschichtliches.
Er, der als „Preuße“ in bayerischen Gefilden seit Jahrzehnten integriert ist, hat an vielen Maibaumfesten der „Sulzbacher Radlstrampler“ aktiv teilgenommen, weiß also, von was er berichtet. Die Besucher bekamen Informationen zum Lebenszyklus eines Maibaums, Aufstellung, Schmuck und Bedeutung der Tafeln, den Maitanz, den Maibaumwettbewerb, Diebstahlregeln und so manche Anekdote vom Maibaum in Sulzbach.
Die Dekoration des Senioren Cafés war stilecht bayerisch und zur Unterhaltung trugen Uschi Kufer am Akkordeon und Josef Gürtner mit seiner Gitarre bei. Die evangelischen Senioren sind von der Geburt her größtenteils nichtbayerischen Ursprungs, also eher aus dem Norden, wo klimabedingt der 1. Mai noch ziemlich kalt und nass ist. Den Fruchtbarkeitsbrauch des Baumaufsteckens oder der Brauch, die frischen Birken mit bunten Bändern zu schmücken, fällt dort eher in den Juni.
Bärbel und Bernd Engels haben wieder einmal viel Gespür bewiesen und ein spannendes Thema gefunden, bei dem jeder im Nachhinein etwas beizutragen hatte. In angenehmer Atmosphäre, bei gutem Café und leckeren Kuchen auch noch die Allgemeinbildung auffrischen, das ist ein gelungenes Seniorenkonzept. Diese Generation will auch geistig gefordert werden, nicht nur unterhalten und beschäftigt sein, danke für die vielen schönen Ideen.
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