Pfaffenhofener Winterbühne endet mit „Hasemanns Töchtern“
(Pfaffenhofen, wk)Die Pfaffenhofener Winterbühne hatte als letzten Programmtermin die beiden Münchner Sängerinnen, Akkordeonspielerinnen, Kabarettistinnen, Komikerinnen Maria Hafner und Julia Loibl als Gäste in die „intakt“-Musikbühne eingeladen. Beide bilden das Duo „Hasemanns Töchter“. Und es waren nicht eben die ganz braven Töchter, die dort auftraten, sondern zwei gewitzte junge Frauen, die ein tolles Abendprogramm lieferten.
Es gibt für die beiden keinen eingängigen Begriff. Beide sind Vollblutmusikerinnen, -kabarettistinnen und Schauspielerinnen. Sie auf den Begriff Volksmusikerinnen zu reduzieren, wird den beiden nicht gerecht. Denn was sie an Liedern brachten, hörte sich vom Text und der Musik her zwar bayrisch an, waren aber Eigenkompositionen gespickt mit tiefgründigen Hintergedanken, so dass das Publikum gelegentlich etwas brauchte, um den Sinn zu verstehen. Und dabei sahen beide ich ihren Dirndlkleidern und Frisuren doch so „brav“ und bieder aus. Auch ihre Textpassagen, die sie vortrugen, erinnerten teilweise an Gedankensprünge von Karl Valentin. Und dazu dann noch ihre herrlichen Gesten, Grimassen und ihr virtuoses Akkordeonspiel waren herrlich zu sehen und zu hören, um dann in Bruchteilen von Sekunden wieder ganz friedlich und brav zu wirken.
Das etwas reifere Publikum war begeistert. Der Song vom Pig-Bear, übersetzt ins bayrische als Saubär, gemischt mit bayrisch-englischer Übersetzungen, war ein toller Startsong, oder auch der Song über den Leberkäs, bei dem sie sich eigentlich immer etwas Besonders wünschten, nicht bekamen und: „na gut, dann nehm i halt an Leberkas, da weiß i des schmeckt“. Das „Heimatgedicht“ wurde so mit einem starren Lächeln vorgetragen, dass die beiden sich bemühen mussten, dieses Lächeln die ganze Zeit durchzuhalten, so dass die eine im bayrischen Dialekt verblieb, die andere in Berliner Dialekt verfiel. Dabei machten sie sich gegenseitig immer wieder an, so dass sie an sich halten mussten, um nicht ins Lachen zu verfallen. Und mit ihren beiden Akkordeons spielten sie sich ebenso „die Bälle“ zu. Das Publikum honorierte ihre Stücke immer wieder mit begeistertem Applaus. Die Idee der Kulturveranstalter der Stadt, die beiden Hasentöchter nach Pfaffenhofen zu holen, war deshalb goldrichtig.
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