Hochwasserrisikomanagement stößt auf reges Interesse
(Mainburg, sh)
Ein Aufklärungsabend zum Thema „Hochwasserschutz“ wurde unlängst durch das Wasserwirtschaftsamt abgehalten. Der zu diesem Zweck geladene stellvertretende Leiter Bernhard Eichner und sein Kollege Hans Hübl teilten der großen Zuhörerschaft in der Stadthalle eine Reihe von präventiven Schutzmaßnahmen, aber keine definitiven Bauvorhaben mit.
Dass ein wirksamer Hochwasserschutz für die Anwohner der Uferstraße ohne kleinere Mauern, eine Auflösung des Wehres am Griesplatz und einer Aufweitung der oberen Abensbrücke nicht funktioniert, wurde bereits in einer früheren Sitzung des Stadtrats deutlich, als das Wasserwirtschaftsamt Landshut dem Gremium seine diesbezüglichen Ideen und Planungsspiele für das Stadtgebiet näherbrachte. Die Ergebnisse der Sitzung wurden nun vergangenen Donnerstag der interessierten Bevölkerung vorgestellt. Konkrete entscheiden müssen sich die Stadtväter dann erst im April diesen Jahres.
Wie Bürgermeister Josef Reiser (SLU) mehrmals betonte, handle es sich bei den Ausführungen von Herrn Dip.-Ing. Eichner um vorläufige Überlegungen, jedoch keine endgültigen Vorhaben. Nachdem der Freistaat Bayern als Bauherr nur dann aktiv wird, wenn die Kommune mit einem Anliegen auf ihn zukommt, ist es vonnöten, sich im Vorfeld Gedanken zu machen selbst wenn es einen absoluten Schutz vor Überschwemmungen nicht gibt.
Nachdem in Mainburg größere Siedlungsbereiche vom Hochwasser betroffen seien, hätten diese auch bayernweit eine hohe Priorität und würden bis zu 50 Prozent vom Freistaat bezuschusst. Grundsätzlich wisse man, dass es in Mainburg bereits ab einem 20-jährigen Ereignis zu Schäden kommt.
Auf der Grundlage durchgeführter Untersuchungen des Ist-Zustandes an der Abens wurden für ein 100-jähriges Hochwasserereignis (Abflussmenge 85 Kubikmeter/Sekunde) die gefährdeten bebauten Bereiche ermittelt und in einer Vorstudie geeignete Schutzmaßnahmen geplant.
Eichner hob hervor, dass eine Hochwasserrückhaltung im Oberlauf nicht möglich sei, ein wirksamer Schutz könne nur über Deiche und Mauern hergestellt werden. „Bei diesbezüglichen Lösungen reden wir von Mauern von 0,70 Meter Höhe in der Uferstraße, im äußersten Fall von 1,50 Metern.“
Ungeachtet der Hochwassergefahr bezeichnete der Experte den Gewässerzustand der Abens als unbefriedigend. Der Fließcharakter sei durch die Rückstauwirkung des Marktmühlenwehrs eingeschränkt. Hinzu komme die begradigte Linienführung des Gewässers sowie eine starke Belastung durch landwirtschaftlich genutzte Flächen. Ziel sei, dass tieferliegende Bereiche der Stadt einen besseren Schutz erlangen. Ungeachtet dessen soll das ökologische Entwicklungspotenzial der Abens ausgeschöpft werden.
Er betonte, dass es in dem Angebot des Wasserwirtschaftsamtes mit Fördermitteln des Freistaates um den Hochwasserschutz für rund 200 Gebäude gehe und der Stadtrat diesen ernst nehmen müsse. Resultat der Studie sei es, dass es ohne Schutzmauern nicht gehe.
Im April wird die im Stadtrat Frage diskutiert, ob Mainburg den Hochwasserschutz in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt wolle und ob man dann in die Detailplanung gehe. Die tatsächliche Arbeit komme nach dem Stadtratsbeschluss. Dass die Stadt durch die Errichtung einer Schutzmauer, bei der es vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten gibt, jedoch ein ganz neues Gesicht bekomme, sei unumgänglich, sagte Eichner.
Auf die Frage, welche Maßnahmen im Unterlauf bei den Ortschaften Lindkirchen, Meilenhofen, Axenhofen geplant seien, vor allem im Hinblick darauf, wenn durch Schutzmauern die Abens nicht weiter ausufern könne, verdeutlichte, dass die Wassermenge durch die Schutzmaßnahmen in Mainburg nicht mehr würde, und nur das Wasser, das auf der Straße oder in Hausgrundstücken zum Stehen komme, könne als Rückhaltemenge gesehen werden
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