Bürger wehren sich gegen Windräder
(Kleingundertshausen, cg)
Die geplanten 2 Windräder im Edenhoferwald bei Notzenhausen bewegen auch die Anwohner in den Nachbargemeinden in hohem Maße. Waren schon bei der ersten Informationsveranstaltung in Rudelzhausen Bewohner aus Kleingundertshausen anwesend und sehr diskussionsfreudig, so war auch bei der 2. Veranstaltung im Gasthof Kaindl die Wirtsstube übervoll.
Veranstalter waren Bürger von Kleingundertshausen, die sich informieren aber auch ihre Bedenken kundtun wollten. Der Investor der Windräder, Herr Eisenknappl aus Abensberg wurde kurzfristig wieder ausgeladen. Anwesend waren neben den Bürgermeistern Reiser aus Mainburg und Schikaneder aus Rudelzhausen zahlreiche Stadt- und Gemeinderäte.
Bürgermeister Reiser erklärte, dass die Stadt Mainburg, da sie unmittelbar im Grenzgebiet betroffen ist, eine Zustimmung zu den Plänen Rudelzhausens abgeben muss. Auf Grund der Wichtigkeit dieser Angelegenheit wird diese nicht im Bauausschuß sondern in einer Stadtratssitzung am 24.2.15 behandelt. Reiser betonte, dass Mainburg allgemein eine positive Einstellung gegenüber Windkraft habe, die Abstände von 800m (Außenbereich) bzw 1000m (Wohnbebauung) seien aber unbedingt einzuhalten. Auch Bürgermeister Schikaneder erläuterte, dass diese Abstände im Rudelzhauser Windkraft - Teilflächennutzungsplan berücksichtigt worden waren. Dies war allerdings vor der Kehrtwende der Staatsregierung, die mittlerweile die 10H Regelung befürworte, die allerdings immer noch durch Zustimmung der Gemeinde außer Kraft gesetzt werden kann. Jetzt, so Schikaneder, wolle man alle Meinungen sammeln und alle Aspekte berücksichtigen.
Simon Ertlmaier, der Sprecher der Kleingundertshauser Bürger, verlas anschließend eine mehrseitige Stellungnahme, die von allen 120 Einwohnern, bis auf die eines Hauses, unterschrieben worden ist. Darin geht es sowohl um die 10H Regelung als auch die Infraschallwerte, die nach Vorhersage knapp an die erlaubten Maximalwerte kommen sollen. Selbst die WHO empfehle einen Abstand von 2000m um gesundheitlichen Schäden vorzubeugen. Des weiteren sei, trotz aller anderslautender Untersuchungen des Investors, der Edenhofer Wald sowohl ein häufig besuchtes Naherholungsgebiet als auch ein Biotop seltener Tiere und Vögel. Nach Ansicht der Bürger gehörten Windräder nicht in einen Wald.
Auch der Schattenschlag liege an der Obergrenze, bei einem Wohnhaus sogar darüber. Der Abstand sei in Bezug auf die geplante Höhe der Windräder von über 200m einfach viel zu gering. Weitere kritische Punkte seien das Fehlen von Löschmöglichkeiten im Falle eines Brandes sowie der nötige Ausbau von einer Forststraße, wofür gewaltige Erdbewegungen in Hanglage und damit verbundene Unvorhersehbarkeiten bei Starkregen für die anliegenden Grundstücke erforderlich seien.
Im Schlusswort bitten die Bürger von Kleingundertshausen die Stadt Mainburg, die Zustimmung zu verwehren. Bürgermeister Reiser betonte, jeder Stadtrat bekäme die Stellungnahme und dann müsste demokratisch abgestimmt werden. Auch Bürgermeister Schikaneder will eine Prüfung der 800m Grenze und des Erholungsgebietes - "es ist noch nichts entschieden!".
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