Ein Hoffnungsschimmer am Horizont?
(Wolnzach, hr)Die Situation im Wolnzacher Gemeinderat ist, gelinde gesagt, gruselig. Streit steht an der Tagesordnung und nach außen hin ist man die Lachnummer des ganzen Landkreises. Ein konstruktives Miteinander, gibt es das noch? Wenn man aber etwas erreichen will, muss man zusammenarbeiten. In diesem Sinne ist auch der Antrag auf eine Klausurtagung der SPD zu verstehen.
„Wir müssen uns alle hinterfragen“, erläuterte Marianne Strobl den Antrag, vor allem im Hinblick auf die Außendarstellung und die entsprechenden Reaktionen der Bürger über die Geschehnisse im Sitzungssaal. Vor diesem Hintergrund schlug die SPD auch vor, ein Wochenende auf Klausur zu gehen, um sich nicht nur besser kennenzulernen, sondern auch in der Sache weiterzukommen. „Natürlich müsste diese Tagung dann von einem Externen professionell moderiert werden“, fügte Strobl weiter an.
Ein Vorschlag, der auf Skepsis traf: Willi Kling(Bündnis 90/Grüne) brachte es auf den Punkt. „In der jetzigen Situation mit irgendjemandem irgendwohin fahren … da kommt nichts raus!“ Vielmehr übte der Grüne Selbstkritik: „Wir sollten uns an die eigene Nase fassen!“ Er meinte damit, dass die Kommunikation innerhalb des Gremiums grundsätzlich verbesserungswürdig ist. Eine Auffassung, die auch Werner Hammerschmid teilte: „Es liegt schon auch an uns“, so der SPDler.
Dass sich diese verfahrene Situation oder besser gesagt, dieser gordische Knoten durch eine Klausur lösen ließe, das sah die Mehrheit des Gremiums nicht. „Ich glaube nicht, dass das viel bringt und sehe im Moment wenig Hoffnung“, so Florian Werther (FW). Eine Aussage, die den Nagel erst einmal auf den Kopf traf. „Der Antrag ist gut gemeint, aber man sollte sich zuerst einmal verstehen“, so Adi Schapfl mit Hinblick auf das alljährliche Weihnachtsessen. Die FDP/UW/BGW-Fraktion fehlte dort komplett. „Einfache Gesten wären der erste Weg!“ Ein Satz, dessen Erwiderung nicht lange auf sich warten ließ. „Die SPD streckt die Hand aus und es folgt ein eiskalter Schlag ins Gesicht“, so Thomas Stockmaier(FDP/UW). Warum aber seine Fraktion geschlossen nicht zur Weihnachtsfeier ging, das wiederum wollte er nicht beantworten. Stattdessen blieb der Ton entsprechend scharf. Der Zwischenruf von Josef Schäch schien da Bände zu sprechen: „Sinnlos!“
Sinnlos oder gar hoffnungslos? Gibt es keinen Weg für eine konstruktive Zusammenarbeit und war das wirklich ein eiskalter Schlag ins Gesicht? Nein! „Wir sind immer bereit, in Sachthemen für Wolnzach über die Grenzen aller Fraktionen zusammenzuarbeiten“, so Karl Straub in Richtung SPD. Auch Bürgermeister Jens Machold bekräftigte dies. „Wir werden in diesem Jahr zu einer Klausurtagung einladen, in der es um den Haushalt gehen wird“, so der Rathauschef. Ein Vorschlag, der von der SPD begrüßt wurde.
Es scheint also, dass sich 2015 doch auch im Gemeinderat etwas bewegen könnte. Vielleicht kehrt zumindest in Teilen so etwas wie Ruhe ein und man widmet sich wieder den Sachthemen, anstatt Protokolle zu wälzen. Das nämlich kann nicht zum Wohle Wolnzachs sein.
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