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Umgestaltung Freibad-Bereiche und Insel-Bebauung

(Pfaffenhofen, wk)


Eigentlich standen nur wenige Punkte auf der Tagesordnung des Stadtrates und ein Optimist meinte gar, dass die Sitzung in einer halben Stunde beendet sein könnte, doch er wurde tief enttäuscht als es dann über zweieinhalb Stunden wurden. Die längsten Debatten gab es zur Umgestaltung von Freibadbereichen und der Insel-Bebauung. Dabei standen noch nicht einmal die finanziellen Fragen im Vordergrund.
Zwar wurden die gut 300.000 Euro für die Umbaumaßnahmen der Freibadbereiche vom 3. Bürgermeister und Finanzreferenten Roland Dörfler (ÖDP) angesprochen, aber es ging vor allem um die Frage, wie die Radlständer aussehen sollten, ob in grader Linie zwischen den Baumreihen angeordnet oder im Kreis jeweils um die Bäume. Einige Stadträte hatten sich auch kundig gemacht und brachten eigene Vorschläge als Idee für das Planungsbüro ein. Hier soll sich die Planerin noch einmal Gedanken machen, welche Lösung für Pfaffenhofen die bessere sei. Die Ideen, das Babybecken mit einem Sichtschutz nach außen zu versehen und einen neuen Zaun entlang der Ilm zu errichten, den Beachvolleyballplatz zu den Stockbahnen zu verlegen sowie der Kauf eines Klettergerüstes wurde von allen Stadträten gelobt, auch die Idee, das Gelände im Spielplatzbereich etwas hügeliger zu gestalten, fand Gefallen, doch Altbürgermeister Hans Prechter (CSU) bat darum zu prüfen, wie denn die Rasenpflege wirtschaftlich machbar sei. Martin Rohrmann (CSU-Fraktionssprecher) fand die Vorschläge der Planerin insgesamt gut, aber bevor er „so mal locker“ über 300.000 Euro entscheide, wollte er eine Aufstellung der Gesamtkosten haben. Bürgermeister Thomas Herker (SPD) versicherte, dass die Kosten der kleinen Gartenschau voll im Rahmen lägen und das Geld für den Freibadumbau auch vorhanden sei. Außerdem erwarte die Stadt Zuschüsse für die Maßnahmen, auch der vorzeitige Baubeginn für die Kleine Landesgartenschau sei bewilligt, ohne dass Zuschüsse gekürzt oder verweigert würden. Der Stadtrat stimmt dann einstimmig für die Auftragsvergabe an das Planungsbüro, stellte die notwendigen Finanzmittel bereit, auch für die Verlagerung des DFB-Minifußballfeldes.


Zu weiteren längeren Diskussionen kam es beim Bauantrag für ein Wohn- und Geschäftshaus an der Münchner Straße am Kopfende der Ilminsel. Das viergeschossige Gebäude dominiert nach Meinung von Reinhard Haiplik (ÖDP) die Insel und passe nicht zur vorhanden kleinteiligen Bebauung, zum Beispiel „Am Schwarzbach“. Außerdem verstelle es den freien Blick auf die Insel. Das Gebäude würde mehr Angst als Freude schüren. Franz Niedermayr (FDP) entgegnete, dass man, wenn weiter so gebaut werde wie früher, immer noch im Barockstil gebaut würde. Stadtrat Andreas Kufer (FW) bemängelte die zu geringe Anzahl von Parkplätzen. Nach Vorschlag der Verwaltung sollen 8 von den 24 notwendigen Parkplätzen durch Geldzahlungen abgegolten werden – hier schlug Kufer vor, das Geld doch lieber für den Bau von Parkplätzen zu nutzen. Als positiv wurde dagegen die geplante Gastwirtschaft im Erdgeschoss des Gebäudes bewertet, da sie gut in das Bewirtungskonzept der Kleinen Landesgartenschau passe. Unterschiedliche Auffassung gab es noch über die Geländehöhe und die Abstufung. Doch hier versicherte Stadtbaumeister Gerald Baumann, dass man dies bei der konkreten Planung berücksichtigen werde. Gegen 5 Stimmen wurde dann dem Antrag die Zustimmung gegeben.
Ohne weitere große Diskussion wurde der Flächennutzungsplan geändert, um die Erlebnisgolf-Anlage einzuplanen. Hier erhob Neu-Stadtrat Richard Fischer (Grüne) wieder die zuvor schon im Bauausschuss geäußerten Bedenken und bemängelte zusätzlich, dass in den Unterlagen die Stellungnahme des Bund Naturschutz fehle. Hier wurde er von Bürgermeister Herker und Stadtjurist Florian Erdle über die juristischen Feinheiten der Bauleitplanung aufgeklärt, dass es nämlich gesetzlich zulässig sei, im Parallelverfahren sowohl den Flächennutzungs- als auch den Bebauungsplan zu ändern bzw. aufzustellen und dass es für beide Arten von Plänen unterschiedliche Anforderungen gebe. Fischer bedankte sich ehrlich für diese Hinweise, sprach sich aber auch hier, wie bereits im Bauausschuss, gegen die Golfanlage aus. Ihm sprang Reinhard Haiplik (ÖDP) bei, der die Weiberrast als uraltes Erholungsgebiet sieht, das eine solche „Aufwertung“ nicht brauche. Er bemängelte die Versiegelung der Landschaft durch Kunstrasen und Parkplätze. Er sah den Standort für die Erlebnisgolf-Anlage als total falsch an. Bei vier Gegenstimmen wurde dann die Änderung des Flächennutzungsplans angenommen.
Zum Schluss der Sitzung stellte Bürgermeister Thomas Herker die Möblierung der Gartenschau (Bänke) vor und teilte mit, dass Fördermittel für den Bau der Mittelschule bewilligt worden seien. Das zuvor in einer Tageszeitung aufgeworfene Thema der Anliegerbeiträge bei Straßenausbauten wollte Herker dagegen jetzt nicht im Stadtrat diskutieren sondern auf die Klausur des Stadtrates verschieben, da es zu komplex sei – es sei denn, die CSU stelle noch schnell einen Antrag.


 

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