Infoveranstaltung zu Rudelzhausener Windrädern
(Rudelzhausen, cg)
Auf großes Interesse stieß kürzlich die Informationsveranstaltung, die der Investor der beiden geplanten Windräder bei Rudelzhausen im Gasthof Festner-Busch abhielt. Bald schon wurde die Wirtsstube zu klein, so dass man in den angrenzenden Saal ausweichen musste, wenngleich dieser auch nicht geheizt war.
Martin Eisenknappl aus Abensberg will auf dem von der Gemeinde Rudelzhausen ausgewiesenen Gelände im Wald bei Giebitz 2 Windräder errichten (wir berichteten). Er erzählte vom langen Werdegang dieses Projekts, bei dem viele Hürden überwunden werden mussten, darunter ein SAP, d.h. eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung, z.B. zum Vorkommen von Uhu und Fledermaus. Nachdem dies alles erfolgreich bewältigt worden war, ging es um die Abstände zur Wohnbebauung, die nach seinen Messungen 800m nach Kleingundertshausen betrage. Sofort wurden Zwischenrufe laut, da offensichtlich einige Betroffene aus der Nachbargemeinde Mainburg, zu der Kleingundertshausen gehört, gekommen waren. Sie behaupteten, dass die nächsten Häuser gerademal 700m Abstand hätten, was auch auf den Radiuszeichnungen zu sehen sei.
Sie hätten Angst vor dem permanenten Geräusch, das aber nach Angabe des Investors maximal 45 dezibel betragen würde. Sie fragten dazwischen, warum Herr Eisenknappl das Windrad nicht zu Hause baue, "wir warn vorher scho da und jetzt kriegen wir die Spargel vor die Nase".
Auch wie es möglich sei, mit der 10 H Regelung einen so kurzen Abstand zu wahren, wurde gefragt. Das sei nur möglich geworden durch die Zustimmung der Gemeinde Rudelzhausen, die die Regelung ausheble, so Eisenknappl. Auch das erzeugte wieder Unmut: "Die ham jetzt die Gewerbesteuer und wir ham nix davon, außer Nachteilen".
Erik Steinmüller von der Firma Enercon, die die Windräder plante und bauen wird, meinte, es sei subjektiv, ob man Windräder schön fände. Er verwies auf den Nutzen der Anlage: es könnten 12.000.000 KwH /Jahr Strom erzeugt werden, das wäre der Jahresverbrauch für 12000 Personen.
Trotz heftiger Zwischenrufe und offensichtlicher Abwehr gegen die geplanten Windräder verlief die Veranstaltung doch verhältnismässig ruhig. Den Gegnern bleibt jetzt nur noch der Widerstand durch die Stadt Mainburg, wo als Nächstes über die Genehmigung in der Nachbargemeinde abgestimmt wird.
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