Runde Würfel und a bayrisches G'fui zur Fahnenweihe
Voll war es, das Oberlauterbacher Festzelt, in dem da Huawa, da Meier und I am Samstag zur Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr nicht nur für Witz, Charme und gute Laune sorgten, sondern auch das bayrische Lebensgefühl zusammen mit dem Publikum hochleben ließen. „Es san so viele Leute da, so viele Einwohner habt's ihr ja gar ned“, lautete dabei gleich die Begrüßung, die damit auch die zahlreich anwesenden Niederlauterbacher enttarnte.
Doch bevor es richtig losging, mussten die Gäste zunächst noch an der Pupsi-Studie teilnehmen, denn erst nach erfolgreichem Bestehen des Publikumsintelligenztests könne auch das neue Programm „d’Würfel san rund“ gespielt werden. Zwar konnte „da Huawa“ (Christian Meier) zu Beginn nicht ganz nachvollziehen, warum es bei den Oberlauterbachern mitten im Herzen des Hopfenlandes Hallertau eine Weinstraße gäbe, doch die Aufgabe meisterte das Festzelt mit Bestnote. So reimte das mit dem Test-Thema „erneuerbare Energien“ bestens vertraute Publikum zum vorgegebenem Liedtext: „Wenn der Wind waht, draht sich mein Windrad.“ Auch Photovoltaik und Bioerdgas wurden hart aufs Korn genommen. Doch etwaiger Unmut über den Schlagschatten der Windräder oder den Geruch der Bioerdgasanlage konnte sich dann beim anschließenden kollektiven Jammern – nicht auf „oh“, sondern auf „he“chstem Niveau – Bahn brechen. Schließlich müsse sich ab und zu lautstark beklagt werden, um zu wissen, wie gut man es eigentlich hat mit einer Standortwahl in Bayern.
Weiter ging es dann mit einem ebenfalls jedem bekannten Thema – dem Zahnarzt. „Es gibt Leute, die ihn nicht mögen, und solche, die ihn gar nicht mögen“, hielt dabei die Gruppe um Siegi Mühlbauer („da I“) fest. Wie hingegen der Privatversicherte Matthias Meier („da Meier“) erklärte, sei ein Tag beim Zahnarzt wie Wellness. Zur Einstimmung auf den nächsten Besuch wurde so gemeinsam ein Song zur „Zähnsucht“ angestimmt. Und auch brandaktuelle Skandale durften natürlich zum 140-jährigen Gründungsfest der Feuerwehr Oberlauterbach nicht fehlen. Doch da Huawa alias James Blond konnte trotz der Geheimstufe Top Siegfried die Gäste beruhigen. „Die NSA ist nicht in Oberlauterbach, ihr habt’s hier ja gar keinen Empfang.“ Nachdem das Kabarett-Trio zudem den modern-hygienischen Umgang mit Kindern, bei dem vor dem Spielen im Freien sogar der Rasen mit Sakrotan eingesprüht wird, kritisiert hatte, brachte die humoristische Truppe zum Schluss live ein echt bayerisches Gefühl auf die Bühne.
„Bitte sog net Tschüss – das ‚ü‘ tut weh in den Ohren“ – so der Songtext, der sich allerdings bei Weitem nicht nur auf einfache Verabschiedungsfloskeln bezog, vielmehr betraf die Botschaft das bayerische Lebensgefühl allgemein – und dieses umfasst auch den Erhalt des Dialekts. Doch eben diesen in Zukunft zu hegen und zu pflegen, ließ sich das begeisterte Publikum bestimmt nicht zweimal sagen und so wird in Oberlauterbach auch in weiteren 140 Jahren das Bayrisch und der damit verbundene, g'miatliche Lebensstil zu finden sein.
Einen Beitrag dazu wird dann sicherlich auch die Feuerwehr geleistet haben, die aber zunächst mit den Feierlichkeiten zur Fahnenweihe auch den Mitgliedern gedenken und danken wollte, die den Verein seit seinem Bestehen aufrecht erhalten haben. „Es ist schon ein sehr besonderer Anlass, nun zu einer Fahne zu kommen und das war nur zu stemmen, indem alle miteinander angepackt haben“, hatte sich dabei 1. Vorstand Alfons Lemle bereits am Vortag zum Bieranstich gefreut und betont, dass es nun darum gehe, auch in Zukunft gemeinsam die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten.
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