Zwischen Gottesdienst und Länderspiel: Klassik in Wolnzach
Es war ein Ohrenschmaus - ein musikalisches Feuerwerk - eine große Geburtstagsparty. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen entführte das Ensemble vom Gärtnerplatz in die wunderbare Welt der Operette. Leicht und beschwingt, mit viel Charme und Witz begeisterten die Musiker und Sänger um Pianist und Dirigent Andreas Kowalewitz das Wolnzacher Publikum.
Für 300 Gäste war vor dem Rathaus bestuhlt, doch letztlich waren nicht nur der komplette Platz, sondern auch weite Teile der umliegenden Straßen gefüllt. Viele Wolnzacher brachten kurzerhand auch eigene Stühle mit. „Uns freut es natürlich wirklich sehr, dass so viele gekommen sind“, so Michaela Eisenmann, die auch dieses Event seitens der Gemeinde organisiert hat. Alleine der Andrang hat schon, bevor das Ensemble auch nur den ersten Ton gespielt hat, alles übertroffen.
Mit überschwänglichem Applaus wurden dann auch die 15 Musiker und Sänger auf der Bühne begrüßt. „Es ist für uns natürlich heute kein einfacher Auftritt so zwischen dem Abschlussgottesdienstes des Katholikentages in Regensburg und dem Fußballländerspiel von Deutschland, doch ein klassischer Abend mit Operette, der geht eigentlich immer“ so Andreas Kowalewitz. Und getreu dem Motto in der Welt zu Hause, aber in Wolnzach dahoam, begrüßten die Musiker das Publikum mit einem zünftigen „Griaß eich Gott alle miteinander“.
„Für mich geht heute natürlich ein Kindheitstraum in Erfüllung“, erklärt Fritz Winter. „Schon immer wollte ich vor dem Rathaus vor so einer Kulisse spielen.“ Dass dieser nun in Erfüllung ging, das verdankte der Wolnzacher Posaunist einer Idee. „Schon im Vorfeld haben wir uns viele Gedanken gemacht, wie wir das Jubiläumsjahr feiern könnten und in diesem Zusammenhang kam uns die Idee eines Klassik Open Air nach dem Vorbild der Berliner Waldbühne“, so Bürgermeister Jens Machold.
Nun ist es alleine mit einer Idee nicht getan, man braucht auch die entsprechenden Kontakte, sie letztlich in die Tat umsetzen zu können. Und hier waren die Verbindungen zur bayerischen Staatsoper wirklich exzellent. „Wir waren von dieser Idee wirklich begeistert“, so Fritz Winter. Eigens für die Hopfenmetropole stellten sie dann ein kurzweiliges Programm zusammen. Dabei brilliert das Ensemble nicht nur musikalisch, sondern eben auch mit viel Witz und Charme.
Von Wien über Berlin in die Heimat des Hopfens. Zwar konnte der Kaiserwalzer in Wolnzach nicht mehr uraufgeführt werden, doch bekam durch Clemens Weigl am Cello dieses Stück eine ganz besondere Note. „Wir dürfen aber heute auch noch einen weiteren Gast bei uns auf der Bühne begrüßen“, hieß der Dirigent Clara Herion auf der Bühne willkommen. Gemeinsam mit den Musikern spielte die junge Wolnzacherin den ersten Satz von Vivaldis Konzert in C-Dur und das Publikum war begeistert.
Eine Reise quer durch die Operette vom „Vogelhändler“ über die „Fledermaus“ bis hin zu „Frau Luna“ und „La Traviata“. Neben diesem Feuerwerk an klassischer Musik vergaß Anderas Kowalewitz aber auch die Fußballfans nicht ganz. Gekonnt nahm er die erste Halbzeit des WM-Finale Brasilien gegen Deutschland vorweg und brachte die Gäste mit seiner Kabaretteinlage zum Lachen. Ein wirklich gelungener Abend, das sah nicht nur das Wolnzacher Publikum so, das dem Ensemble um Fritz Winter minutenlang Beifall klatschte, sondern auch Landrat Martin Wolf, der gerne die Schirmherrschaft über dieses Konzert übernahm. „Es war ein wahres Highlight, das weit über die Grenzen des Marktes hinaus strahlt“, so der Landrat. Dem blieb fast nichts mehr hinzuzufügen.
„Wir möchten uns natürlich nicht nur bei Fritz Winter und dem Ensemble recht herzlich bedanken, sondern auch bei allen Sponsoren, durch die es möglich wurde, dieses Konzert für alle Gäste kostenfrei anzubieten“, fügte Bürgermeister Jens Machold noch an. Auch Georg Guld, 2. Bürgermeister und Astrid Elender, Kulturreferentin, waren begeistert. „Es war wirklich klasse!“ So wurde auch schon, nachdem der letzte Takt gespielt war, der Ruf nach einem erneuten Konzert vor dieser wunderschönen Kulisse laut. „Uns hat es sehr viel Spaß gemacht und wir würden auch gerne wiederkommen“, so Andreas Kowalewitz am Ende.
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