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Pfaffenhofen - Matthias Matuschik "Heilige Scheiße!"

Pfaffenhofen - Matthias Matuschik "Heilige Scheiße!"


Genau-der Matuschke von Bayern 3 mit seinem scharfzüngigen Kabarett-Programm, und das in Pfaffenhofen im Stocker Stadel. Angela Bassani und Norbert Stocker hatten keine Kosten und Mühen gescheut, den Kultmoderator wieder einmal nach Pfaffenhofen zu locken. Der Stadel war voll besetzt, die Gäste hatten sich bei Brotzeit und Bier eingeratscht und dann kam er, der Mann, der keinen Urlaub machen darf.


Sein Chef braucht ihn unbedingt, erzählt er, keine gefährlichen Sportarten dürfe er betreiben, keinen Urlaub machen und gefälligst ständig gut gelaunt die Bayern 3 Hörer bei der Stange halten. Die Grenze zum Erträglichen etwas zu überschreiten, sei ihm allerdings verwehrt, der greise Rundfunkrat lässt grüßen. Das also treibt ihn auf die Bühne, er will sehen ob die Menschen dem Typen hinter dem Studiomikrofon auch live, praktisch „Fleisch geworden“, zujubeln.
Seien Sie versichert, sie tun es, die scharfe Zunge ist „on stage“ ein Erlebnis, wie auf einer Tsunamiwelle fühlt sich die „audience“ in langen Zügen getragen, bis, ja bis dann die Küste kommt.

Manche Nummern brechen, im wahrsten Sinn des Wortes, die Knochen des akademischen Anstandes. „ Ja schamt sie der gor ned, a so a Hamme, aber guad is a scho, i her den ja scho immer, geh!“ Der Oberpfälzer bricht sich Bahn in Matuschke, lautstark, im für den außerbayrischen Menschen kaum verständlichen Idiom, erklärt der „Mane, Brunzkartler aus Tirschnreid“ dem Anrufbeantworter des Heimatsenders, seinen Musikwunsch „Spannisch Eis“. Als „running gag“ kommt der „Mane“ wieder und hilft bei der Struktur des abendfüllenden Programms.


Vom Baby bis zum Rentner, vom Zeugen Jehovas bis zum CSU Wähler, jeder bekommt sein Fett weg. Die Unerträglichkeit des täglich hingenommenen beschäftigt den Querdenker Matuschik, er gibt böse Antworten auf Fragen, die sich die meisten Durchschnittsmenschen erst gar nicht stellen trauen. Manchmal überzieht er ein wenig, wenn er den inzwischen warm gewordenen Zuschauern eine Denkpause unterstellt, doch die meisten Pointen sitzen perfekt. Die fleischgewordene Rundfunkstimme wird sich rumsprechen, es sei ihm gegönnt, kommt er doch auch schön langsam in ein Alter, das er mit viel Genuss und voller Hingabe durch den Kakao zieht, Anwesende immer eingeschlossen.
 

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