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In Rohrbach geht noch mehr

 

Dass Leidenschaft durch gekonnte kulinarische Verführung entfacht werden kann, das führte dereinst zur noch heute gebräuchlichen Redensart, dass die Liebe durch den Magen geht. Das dachte sich wohl auch in einer politischen Abwandlung der Rohrbacher CSU-Bürgermeisterkandidat Hans Wolf, als er heute zum "Italienischen Show-Buffet" in den Saal des Alten Wirts einlud.

Die Rechnung ist aufgegangen, denn gut 140 Gäste ließen es sich unter anderem bei Garnelenspießen und Saltimbocca von der Hähnchenbrust zur Vorstellungsrunde der christsozialen Bewerber um einen Sitz im Gemeinderat des Ortes schmecken. Die passenden Gaumenkitzler lieferte Stephan Matheiowetz der im Unterföhringer Medienpark ein gefragtes Restaurant betreibt.

Beate Kempf, CSU-Ortsverbandsvorsitzende, kündigte bei ihrer Begrüßung angesichts des beachtenswerten Interesses an, "diese Art von Veranstaltungen für den ganzen Wahlkampf fortzusetzen." Wolf bekannte allerdings, dass hinter diesem Show-Buffet ganz wesentlich seine Frau Vera mitgewirkt habe. Jene packte auch kräftig mit an, als es galt, das doch sehr zahlreich angefallenen Geschirr für Vor- Haupt und Nachspeise von den Plätzen abzuräumen. Während es ihrem Mann überlassen war, die kurze Vorstellungsrunde einzuleiten.

Vieles sei in Rohrbach noch machbar, meinte Wolf, der die Kandidatenriege als "gute Mannschaft" vorstellte, die jung und dynamisch sei. "Sie werden die Gemeinde vorwärts bringen", sagte Wolf. Der Altersdurchschnitt läge bei knapp unter 40 Jahren. Jeder der insgesamt 20 Bewerber um einen Sitz im Gemeinderat hatte dann Gelegenheit, sich mit wirklich kurz gehaltener Vita vorzustellen. Lediglich zwei fehlten: Hermann Rottmair urlaubt gerade in der Karibik und Josef Krabatsch war mit seinem Chef, Innenminister Joachim Herrmann (CSU), dienstlich unterwegs.

 

 

Am Rande des Abendessens machte der CSU-Bürgermeisterkandidat noch deutlich, dass es ihm und seinen Parteifreunden unter anderem darum ginge, im Hinblick auf das interkommunale Gewerbegebiet Bruckbach Arbeitsplätze für Ortsansässige zu schaffen und auch den Ortskern zu beleben. Vorstellungen dazu gebe es dazu in Richtung Drogeriemarkt und Tageskaffee. Ein weiterer, wichtiger Punkt sei die Kinderbetreuung etwa mit flexiblen Öffnungszeiten des Kindergartens und der Kinderkrippe.

 

Wolf, vom Beruf Geschäftsführer des Pfaffenhofener Maschinen- und Betriebshilfsrings, zeigte sich überzeugt davon, dass im Zusammenhalt und einem gedeihlichen Miteinander die Zukunft liege. Wolf sprach sich deshalb gegen eine "Separatisierung von Ortsteilen" aus. Diesen Aspekt griff dann auch Kempf auf und meinte, dass Wolf das "beste Pferd im Stall" der örtlichen CSU sei. Und es sollte- in Anspielung auf eine wohl seit den 1970er Jahren bestehende und mehr oder minder ausgeprägte Animosität - kein Problem darstellen, dass er aus dem Rohrbacher Ortsteil Fahlenbach komme.

 


Beeindruckt von der Veranstaltung zeigte sich auch der CSU-Landtagsabgeordnete Karl Straub und sagte anerkennend, diese Form von Wahlkampf noch nicht erlebt zu haben. Nicht unerwähnt lassen wollte Straub in seiner kurz gehaltenen Ansprache den Wirbel um die Windräder. "Ich bin für Windkraft" , stellte er klar. Man stünde erst am Anfang der Energiewende, doch es brauche auch Versorgungssicherheit. Es sei zwar bei der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe in Wildbad Kreuth davon gesprochen worden, die so genannte "10h Regelung" einzuführen, doch gebe es auch Ausnahmen davon - wenn die Bürger es mehrheitlich so wollten. Darüber hinaus, so Straub, sei er für realistische Wirtschaftlichkeitsberechnungen bei Windrädern. Oftmals sei es bei bereits errichteten Windrädern so, dass sie hinsichtlich ihres Ertrages "80 Prozent unter dem liegen, was vorausgesagt wurde." So etwas müsse man einfach berücksichtigen.
 

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