hallertau.info News

6. Interkulturelle Gesprächsrunde im Rathaus

 

Bürgermeister Josef Reiser lud am Sonntag im Rahmen der interkulturellen Woche alle Mainburger Bürgerinnen und Bürger zu einer Gesprächsrunde ins Rathaus ein. Im großen Sitzungssaal fand sich dafür um 14.00 Uhr eine kleine Gruppe Interessierter ein.

Teilgenommen haben die Vertreter der DITIB, des Alevitenvereins und des Islamitisch-Türkischen Kulturvereins. Ebenfalls erschienen sind der dritte Bürgermeister Edgar Fellner, Stadtrat Matthias Bendl, Frau Specht und Frau Keil von der Migrationsberatung der BRK Bereitschaft Mainburg.

Herr Reiser, der die Runde eröffnete, erzählte von seinem Wohnort Puttenhausen, in dem die türkischen Mitbürger schon den größten Teil der Fußballmannschaft ausmachen und ohne die ein SV Puttenhausen nicht mehr möglich wäre.

Die meisten Türken sind inzwischen soweit in Mainburg integriert und Probleme, die auch hier immer mal wieder auftauchen, sind erst mal in den Hintergrund gerückt. Kopfzerbrechen machen Mainburg im Moment die vielen bulgarischen Flüchtlinge, die seit ein paar Monaten die Stadt geradezu überschwemmen.

Sämtliche Hilfsorganisationen wie das BRK und die Tafel, aber auch die Lehrer der Grund- und Mittelschule, sowie die Erzieherinnen der verschiedenen Kinderkrippen und Kindergärten sind inzwischen total überfordert.

 

 

 

Sehr großes Problem ist, dass es sich um Armutsflüchtlinge handelt, die völlig mittellos sind und nur vom Kindergeld leben.

Einige Vermieter haben sich die Not dieser Menschen zu Nutzen gemacht und quetschen so viele wie möglich in ihre Wohnungen. Es gab bereits etliche Beschwerden in mündlicher und schriftlicher Form von deutschen wie auch türkischen Anwohnern, die sich von der Masse der Flüchtlinge gestört fühlen.

Oftmals sind es nicht mal die Besitzer der Mietwohnungen und –häuser, sondern die ursprünglichen Mieter vermieten jeden noch so kleinen Raum unter.

Aus diesem Grund geht hiermit ein Appell an die Eigentümer, sich einen Überblick zu verschaffen, wie viele Personen in ihren Mitobjekten leben, denn diese Zustände können lt. Herrn Reiser nicht toleriert werden.

Für die Stadt Mainburg ergeben sich daraus auch erhebliche finanzielle Belastungen, da Förderklassen eingerichtet werden müssen, deren Kosten die Stadt alleine tragen muss. Im Moment sind an die einhundert Flüchtlinge in Mainburg untergekommen, aber ein Ende der Flut ist nicht abzusehen.

 

 

Herr Bulut sprach in diesem Zusammenhang auch das Problem auf dem Arbeitsmarkt an, was bei allen Migranten gleich ist. Es dauert ewig, bis der lange Weg der deutschen Bürokratie bezwungen ist und arbeitswillige Ausländer auch arbeiten dürfen.

Ab 01.01.2014 gibt es einige Gesetzesänderungen auf diesem Gebiet und es bleibt zu hoffen, dass es durch diese geplanten Verbesserungen auch in der Praxis zu dem gewünschten Ziel führt, nämlich ein schnellerer und unbürokratischerer Weg in die Arbeitswelt.

Frau Keil sieht jedoch weitere Probleme, die nicht nur Sprache und Arbeit betreffen, sondern auch die Kultur unterscheidet sich sehr von der der Deutschen.

Bürgermeister Josef Reiser bittet die Bevölkerung und da vor allem die Anwohner und die Beschäftigten an vorderster Front noch etwas durchzuhalten, da es hierfür keine Lösung von heute auf morgen gibt.

 

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.