"Das Gemeindehaus" gelungen inszeniert
(Rottenegg, sh)Schorsch und der Bürgermeister sind am Tüfteln, wie sie am günstigsten zu ihrem Gemeindehaus kommen...
Rundum gelungenes Theater in bayerischer Sprache bot der Heimat-Sport-Verein aus Rottenegg mit „Das Gemeindehaus“ von Carmen Mayer. Ein Besuch lohnte sich in jedem Fall, gab die Komödie mitsamt ihren ulkigen Figuren allerhand Gelegenheit zum Schmunzeln und Lachen. Auf´s Korn genommen wurde so manche Machenschaft bzw. „Amigoaffäre“, wie sie in Gemeinde-und Bürgermeisterzimmern fabriziert wird.
Die Gemeinde Untersemmeln will ein Gemeindehaus bauen. Dazu braucht's zweierlei: das geeignete Grundstück und die Genehmigung und Bezuschussung vom Landratsamt.
Die Grundstücke hätte man schon: eines vom Gimpelwirt, eines vom Schorsch (Alois Heidersberger). Und dazwischen den Streifen vom Toni (Gunter Schmid).Dem w ill man aber nicht so viel bezahlen für sein Grasstreiferl, weil die beiden anderen Stücke schon so viel gekostet haben und der Etat aufgebraucht ist.
Dummerweise schlägt aber das Schicksal ganz knallhart zu: Der Kunstmaler Bastian (Martin Heidersberger) hat den Bürgermeister (Josef Rank) und den Schorsch beim Klauen von einem von Tonis Stallhasen gesehen. Und der Inspektor vom Landratsamt, der sich die ganze Baugeschichte erst einmal ansehen soll, ist nicht nur Tonis Patenkind Gerti, sondern ganz nebenbei noch ein Mädchen (Julia Ganser), welches sich in den Bastian verliebt.
Grund genug für etliche Wirrungen, die von Liebesplänkeleien der Akteure begleitet werden. Der, den man für den Inspektor hält, will lediglich eine Volontariatsstelle im Gemeindehaus haben. All das bleibt natürlich auch der Haushälterin Walli (Regina Echter) nicht unbemerkt. Von Amor´s Pfeil getroffen wird auch des Bürgermeisters Haushälterin Fräulein Stieglitz (Sandra Schiekofer), die dem Preußen Waldemar (Georg Amler) vollkommen zu Füßen liegt. Aber auch sie verdreht dem augenscheinlichen Nichtbayern kräftig die Augen.
Aber so einfach ist das alles nicht, und deshalb mischt der Toni da ein bisserl mit. Und bei der Gerti. Und beim Bastian. Und der beim Waldemar.
Ein Glück, dass ein paar schicksalhafte Fügungen die Zustände zwischen Schorsch und seiner kratzbürstigen Frau Theres (Helga Rupprecht) in Ordnung bringen ... zumindest einigermaßen. Die quirlige Nachbarin Annamirl (Regina Höckmeier) sorgte ebenso für einige beherzte Lacher im Publikum.
Typisch für Autorin und somit auch das Stück ist, dass es keine unwichtigen Nebenrollen gibt, die bloß die Funktion eines „Lückenfüllers“ haben. Somit trug jeder Charakter seinen Teil zum Gelingen der Vorstellung und der Entfaltung der Handlung bei. Rosi Frank und Regina Höckmeier haben „Das Gemeindehaus“ locker-leicht inszeniert, sodass die Zuschauer mit Szenen-wie Schlussapplaus nicht geizten.
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