Eine warme Brise aus dem Süden
Eine von der Sonne verwöhnte leichte Brise aus dem Süden Spaniens wehte den Gästen im Pfaffenhofener Musikstudio „intakt“ entgegen, als das Quartett „Brisa Caliente del Sur“ das Konzert auf der Bühne eröffnete. Dieses Gefühl wurde nicht nur vom Namen der Gruppe inspiriert, sondern erst recht vom Gesang und den südlichen Tänzen der beiden Damen im Quartett.
So authentisch und ausgeprägt wie gesungen und getanzt wurde, kam eigentlich niemand auf die Idee, dass alle vier Protagonisten eigentlich gar keine Südländer waren, sondern allesamt Deutsche die rund um München beheimatet sind. Doch bei der Sängerin Claudia Asensio Paniagua (die aber auch tanzt) und der Tänzerin Daniela Maria Hamm (die gelegentlich auch singt) sind enge Verbindungen nach Spanien auf jeden Fall durch Eheschließungen mit einem Spanier und entsprechende Langzeitaufenthalte dort mit diesem südlichen Land Europas vorhanden.
Natürlich haben die beiden auch vor Ort und hier eine umfassende Ausbildung genossen, die sich in ihrer Performance widerspiegelt. Und so nahmen ihr Publikum mit auf die Reise durch die Welt des Flamenco, der von der UNESCO in 2010 zum immateriellen Weltkulturgut erklärt wurde. Das Publikum folgte den Liedern und Tänzen andächtig und Tänzerin sowie Sängerin bekamen immer wieder kräftigen Applaus. Eckehard Kurth spielte die spanische Gitarre so authentisch, dass der Abend eine große Fiesta war; am Cajon wurde er von Andy Hermann begleitet, der dabei immer den richtigen Rhythmus und die richtige Lautstärke fand.
Die Gruppe „Brisa Caliente del Sur“ fand sich 2010 und trat ein Jahr später zum ersten Mal öffentlich auf. Seit dieser Zeit bereisen sie sehr viele Locations in München und Umgebung und werden immer wieder begeistert gefeiert. Das liegt vor allem sicherlich am Gesang von Sängerin Claudia Asensio Paniagua, die mit ihrer ausdrucksstarken und kräftigen Stimme sehr viel zum spanischen Lebensgefühl mit ihren Liedern beiträgt, dabei war sie beim Auftritt auf der intakt-Musikbühne leicht heiser, wie sie im Gespräch feststellte. Auch hervorragend ihr gelegentlicher Einsatz als Tänzerin beim Flamenco, wenn sie über die Bühne wirbelte. Ihre Partnerin Daniela Maria Hamm bewegte sich ebenso voller Schwung und Energie bei ihren Tänzen und überzeugte auch beim Gesang einiger Lieder, wobei alle Lieder die unterschiedlichsten Stimmungen ausdrückten, mal melancholisch oder dramatisch, mal heiter, mal mit rassigem Temperament vorgetragen – sei es über eine Wallfahrt nach El Rocio zur heiligen Madonna und die Kommentare der Vögel dazu oder ein Lied von Frederico Garcia Lorca „Sorongo Gitano“ (er wurde 1936 von den Faschisten in Spanien erschossen), das ruhig beginnt, um sich dann im Rhythmus zu steigern und dann wieder abwechselnd in ruhigere Phasen zu münden. Natürlich fehlten nicht die typischen Flamenco-Lieder, die von Sängerin und Tänzerin mit rhythmischem Klatschen begleitet wurden.
Vereinzelt regten sich auch die Hände einiger Zuhörer, doch wahrscheinlich trauten sie sich nicht, die Profis aus dem Takt zu bringen. Sängerin Claudia Asensio nutzte die kleinen Zwischenpausen, um immer wieder die folgenden Lieder und ihre Hintergründe zu erklären, so dass das nichtspanisch sprechende Publikum mehr über den Sinn der Lieder erfahren konnte.
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