Gegen das Vergessen
(Wolnzach, hr)Vor 72 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Heute leben nur noch wenige, die sich an die Schrecken der damaligen Zeit erinnern, die den Krieg noch am eigenen Leib miterlebt haben. Und so scheint der Volkstrauertag ein Stück weit an Bedeutung zu verlieren. Doch gerade in einer Zeit in der Nationalismus und Populismus wieder auf dem Vormarsch sind, ist dieser Tag die mahnende Stimme der Vernunft.
Krieg, Terror und Unmenschlichkeit gehören mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges immer noch zum Alltag vieler Menschen. „Mehr als 200 bewaffnete Kriege gab es seit 1945“, so Pfarrer Johann Braun. Für ihn ist daher der Volkstrauertag nicht nur ein Tag an dem ein Land seiner Gefallenen gedenkt, sondern einer, der zum Frieden mahnen soll.
„Mit unseren Talenten sind wir alle gefordert uns für den Frieden einzusetzen“, so der Geistliche, der in seinen Ausführungen auch einen kritischen Blick auf die aktuelle weltpolitische Lage warf. „Staatliche Gewalt entspringt dabei nur zu oft aus Ideologien und Populismus. Gerne wird dieser Tage Donald Trump dabei als der negative Kristallisationspunkt gewählt, doch, wie Bürgermeister Jens Machold deutlich machte, hat auch die Bundestagswahl vor wenigen Wochen gezeigt, dass die gleiche Rhetorik auch in Deutschland wieder salonfähig geworden zu sein scheint. Mehr denn je stellt sich für ihn dabei die Frage, wie es weitergeht. Driftet die Gesellschaft und Europa auseinander, oder hält man an den gemeinsamen Werten und am Frieden fest?
„Frieden ist dabei zwar ein Geschenk Gottes, das wir in uns tragen, aber wir müssen alle auch etwas dafür tun – nicht nur die Politiker!“, so Pfarrer Braun.
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