Wald als wertvoller Rohstoff für die kindliche Entwicklung
Alle Sinne gefordert werden bei Waldspielen, die unlängst Lehrerinnen im Pfaffenhofener Schulwald von einer Fachfrau vermittlet bekamen.
Zu einer ganz besonderen Fortbildung trafen sich unlängst eine Reihe von Lehrerinnen aus den Landkreis Pfaffenhofen und der Landeshauptstadt München im Pfaffenhofener Stadtwald. Im Rahmen ihres Schulwaldprojektes luden dazu die hiesige Kreisgruppe der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) unter Führung von Rudi Engelhard und Walter Ulrich sowie Stefani-Kathrin Ulrich von der Anna-Kittenbacher-Schule und Cordula Riegler von der Joseph-Maria-Lutz-Schule ein.
„Ohne Naturerfahrung entfallen seelische, körperliche und geistige Potentiale“, erklärte Forstingenieurin Bettina Schulz, die als SDW-Schulwaldbeauftragte für Bayern die Lehrgangsleitung übernahm. Heutzutage gebe es ein Überangebot an Spielsachen, die Kinder dazu verleiteten, nicht mehr nach draußen zu gehen; zudem verlernten sie dadurch auch, sich selbst zu beschäftigen. „Das Gehirn wächst und stellt Verbindungen her, wenn das Kind eine Erfahrung macht. Bei jeder neu gebahnten Nervenverbindung schüttet es beglückende Botenstoffe aus.“ Sich auf Knopfdruck berieseln lassen fördere dies nicht. Schulz machte auch deutlich, wie wichtig die „Lehrmeisterin Natur“ für das Heranwachsen der Kinder ist.
Forstingenieurin Bettina Schulz kam auf Einladung der hiesigen Kreisgruppe der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und zwei Schulen aus der Stadt Pfaffenhofen in den örtlichen Schulwald als Fachreferentin.
„Die Natur diskutiert nicht. Viele Handlungen die darin ausgeübt werden – oder auch nicht – wirken sich spürbar und unmittelbar aus.“ Wenn beispielsweise kein Feuerholz gesammelt werde, bekomme man auch keine Wärme. Schulz erläuterte eingehend, wie der Schulwald im Unterricht genutzt werden kann. Vom Heimat- und Sachkundeunterricht über die Fächer Deutsch, Mathematik, Sport, Musik aber auch Religion, Ethik oder Kunst gibt es ungeahnte Möglichkeiten dazu. Anhand vielfältiger praktischer Beispiele konnten die Teilnehmerinnen nach der theoretischen Einführung auch pädagogisch wertvolle Waldspiele in der Praxis ausprobieren und sich Anregungen für eigene Unternehmungen holen.
Das Interesse am Wald als Unterrichtsort war bei den Lehrkräften groß.
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