Tag des offenen Baudenkmales
Am heutigen Sonntag – Europäischer Tag des offenen Baudenkmales – öffnete die unter Denkmalschutz stehende ehemalige Waldbauernschule in Scheyern ihre Türen für die Allgemeinheit. Zwei Führungen brachte den Interessenten nicht nur das aus dem 16. Jahrhundert stammende Bauwerk zu Gesicht, sondern Erster Bürgermeister Manfred Sterz brachte eingangs die Historie zu Gehör, bevor Architekt Peter Wismath vom Regensburger Planungsbüro Dömges Architektonisches erzählte.
Die Waldbauernschule – eine ehemalige Tafernwirtschaft – wurde von den Pilgern zur Scheyrer Kreuzreliquie – stark frequentiert. Wie damals üblich, bot das Wirtshaus auch Übernachtungsmöglichkeiten. Bis vor 35 Jahren betrieb Familie Stegmüller die Wirtschaft. Im Jahre 1972 kaufte der Freistaat Bayern das Gebäude auf und brachte darin die Waldbauernschule unter; der Name ist heute noch bei vielen im Gedächtnis. Wie der Name schon sagt, wurden in dieser Schule viele Waldbauern unterrichtet, denn rund um Scheyern mit seinen Klosterwäldern war dies ein idealer Standort für eine Lehranstalt.
Mittlerweile ist der Bau marode und eine neue Waldbauernschule – mit noch mehr Wäldern ringsherum – hat in Goldberg im Landkreis Kelheim seine neue Wirkungsstätte.
Der imposante offene Dachstuhl
Die Liegenschaft wurde vom Freistaat Bayern dann im Jahre 2000 dem Kloster Scheyern sowie der Gemeinde Scheyern zum Kauf angeboten. Obwohl es eine unterirdische Gangverbindung vom Kloster bis zur Waldbauernschule gab, hatte das Kloster Scheyern keinerlei Interesse.
Eingang zum unterirdischen Gang bis zur Benediktinerabtei des Kloster Scheyerns - größtenteils zugeschüttet
Die Gemeinde jedoch bemühte sich sehr um den käuflichen Erwerb. Der ehemalige Gemeinderat Helmut Reim erinnerte sich: „Bei den Verkaufsverhandlungen stand das Gebäude noch nicht unter Denkmalschutz; es wurde aber angestoßen, dies prüfen zu lassen. Mit Erfolg, denn zum Zeitpunkt des Kaufvertrages stand das Objekt dann unter Denkmalschutz und es wurde finanziell nochmal günstiger."
Mit Kaufvertrag von 2006 ging also die Waldbauernschule in den Besitz der Gemeinde Scheyern über mit der Prämisse, diese für zehn Jahre gewerblich vermieten zu dürfen.
Diese Wappentafel war seinerzeit mit Sicherheit an einer Außenmauer angebracht
Seit 2016 läuft nun eben über das Planungsbüro Dömges ein Ideen- und Realsierungswettbewerb. Das Ergebnis dieses Wettbewerbes wird in Bälde der Bevölkerung zugängig gemacht werden.
Viele Querverstrebungen geben Stabilität
Gleichzeitig zeigte Margit Grüner (Veranstalterin des Kulturfestivals „Kunst im Gut“) erstmals ihre Porzellanfiguren. Das neueste Projekt, König Ludwig II, steht neben Damenfiguren im Mittelpunkt. „Ich hatte bereits schon einmal eine männliche Figur – Name Tarzan, weil aus Leopardengeschirr – gefertigt. Diese ist jedoch schon lange verkauft,“ erzählte Grüner.
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