NAMES beim Pfaffenhofener Kultursommer
(Pfaffenhofen, mh)
Die fünf Musiker des internationalen New Art And Music Ensemble Salzburg, haben in der altehrwürdigen Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist, ein denkwürdiges Konzert gegeben. Konzert passt auch nicht genau, es war mehr eine Demonstration für experimentelle Musik.
Die große Sandtner-Orgel hat sicher schon viele gewaltige Klangteppiche durch das große Kirchenschiff geblasen, aber was diesmal geboten war, ging an die Grenze des machbaren.
Grenzerfahrung ist auch ein Thema der Musiker, neue Klang Erfahrungen, ungewöhnliche Beziehungen zwischen Instrument und Musiker, sind andere Experimentierfelder.
Hier unterhalten sich Querflöte und Bassklarinette im Mittelgang der Kirche in einer fremdartig klingenden Sprache. Außerirdische Kommunikation fällt mit ein, nicht alles was Schwingung ist firmiert unter Musik. Auch Farbe ist Schwingung, auch Licht oder ein Erdbeben, wir bewegen uns in einer schwingenden Welt, was wir wahrnehmen erzeugt nicht immer gewohnte Resonanz.
Es ist wie in der Mode, ist der Marketing Hype ROT, steigt die Kurve der Aufmerksamkeit, über den Zenit gekommen fällt sie und beruhigt sich anschließend auf bekanntem Niveau. Das New Art And Music Ensemble Salzburg spielt außerhalb dieser Parameter, die Musiker sind auf der Suche nach einer neuen Klangkunst und laden uns ein, ihnen zu folgen. Was da in der Kirche geboten wurde, war nicht nur Rot, das waren alle Farben.
Bekanntlich besteht ein edles Grau aus allen Farben und hat doch den Ruf langweilig zu sein. Sich auf das gebotene „Konzert“ einzulassen, war das Programm, wer es tat hatte einen spannenden Abend der noch lange nachwirkt und fern jeder Langeweile war.
Text/Bild S. Daschner: .. Auf dem Programm standen Werke des 21. Jahrhunderts, darunter Eigenkompositionen der Mitglieder. Erstmals wurde Marco Döttlingers Orgelstück aufgeführt, für welches der Organist Alexander Bauer gleich zwei Registrierassistenten benötigte. Ebenfalls spannend war ein Werk für zwölf Klarinetten mit minimalen rhythmischen Rückungen. Live gespielt wurde lediglich eine Klarinettenstimme, die elf anderen ließ der Elektroniker vom Band laufen und raffiniert über die vier Boxen durch den Raum wandern.
Die Musiker dieses internationalen Ensembles sind ohne Zweifel allesamt Meister ihres Faches. Die Stücke forderten von den Musikern nicht nur höchste Konzentration, sondern auch anspruchsvolle Spieltechniken und ein ausgeprägtes rhythmisches Gespür. Allein die Notation wäre für einen Laienmusiker nicht zu entschlüsseln. Mit gewollt luftvollen Klängen der Querflöte und flageolettartigen Tönen der Bassklarinette präsentierten Marina Iglesias und Marco Sala die geballte Klangvielfalt ihrer Instrumente. Außergewöhnlich war auch die Verwendung von Boulekugeln als Perkussionsinstrumente…
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