hallertau.info News

1200 Jahre und eine Welturaufführung

(Wolnzach, hr)

Wie feiert man 1200 Jahre? Mit einem Konzert auf dem Rathausplatz? Nein, ein einfaches Konzert wird Wolnzach und den 1200 Jahren wohl kaum gerecht. Und so zelebrierte man den Festtag mit Trommlern, einem großen Glockengeläut und einer Welturaufführung.

Festlich war der Platz vor dem Wolnzacher Rathaus geschmückt, auch die Sonne strahlte über dem Herz der Hallertau. So war die Bühne für eine kleine musikalische Zeitreise bereitet. „Es freut uns natürlich sehr, dass heute zu unserer Feierstunde so viele gekommen sind“, begrüßte Bürgermeister Jens Machold alle Gäste. Und während die einen schon auf dem Platz saßen, ließen sich andere von Rolf Berger und seiner Trommlergruppe faszinieren. Laut und rhythmisch eröffneten sie den Abend.

So konnte man schon meinen es ist Wiesnzeit. „Wir haben zwar noch nicht August, doch heute ist für uns ein Volksfest“, so der Bürgermeister. Dieser Festakt wurde aber nicht nur herbeigetrommelt, sondern im wahrsten Sinne des Wortes, eingeläutet. Erstmals in der Geschichte des Marktes läuteten sowohl die Glocken der evangelischen und katholischen Kirche gemeinsam, bevor die Marktkapelle klassisch traditionell den Abend mit dem bayerischen Defiliermarsch eröffnete. Der Beginn einer kleinen Zeitreise durch 1200 bewegte Jahre Geschichte.

„Ein Standkonzert an einem Dienstag – ein musikalisches Feuerwerk mitten unter der Woche, das muss einen ganz besonderen Grund haben“, so Fritz Winter sen. Hat es auch, denn genau an diesem Tag, vor 1200 Jahren wurde die Schenkung beurkundet und aus diesem feierlichem Anlass heraus ließ man die Zeit noch einmal Revue passieren. So wurden nicht nur die Kriege thematisiert, sondern auch die besondere Freundschaft zu Poperinge. „Hopfen verbindet“, so Fritz Winter, der damit noch einmal auf die Verbrüderung mit der belgischen Hopfenmetropole hinwies. Doch auch wenn in Wolnzach mehr Hopfen gedeiht als in Belgien, so hat die kleine Stadt Arrondissement Ypern den Wolnzachern doch eines voraus. Sie haben eine eigene „Hymne“. „So etwas habe ich mir für Wolnzach auch gewünscht“, erklärt Bürgermeiste Jens Machold und dankte in diesem Zuge Fritz Winter jun. ganz besonders, denn er hat dies zum Anlass genommen, einen Wolnzach-Marsch zu komponieren.

Eingeleitet von den Böllerschützen, die sonst auch ganz traditionell das Volksfest eröffnen, kam es dann in Wolnzach zur Welturaufführung dieses Marsches. „Ich würde mir wünschen, dass er ähnlich wie beim Lied „Dem Land Tirol die Treue“ auch die Wolnzacher in Zukunft, wenn der Marsch gespielt wird, einfach mitsingen“, so Fritz Winter jun. Zur Premiere klappte dies schon einmal sehr gut und auch Kapellmeister Hans-Heiner Bettinger, der den Taktstock an den Komponisten übergab, ließ es sich nicht nehmen, dieses Stück musikalisch zu begleiten und griff zu den Becken. „Einfach fatalistisch“, lobte der Rathauschef Fritz Winter. „Künftig soll dieser Marsch bei allen offiziellen Anlässen gespielt werden.“ Begeistert klatschten dann auch die vielen Wolnzacher, die auf den Rathausplatz geeilt waren. „Schee war’s“, mit diesen bayrischen Worten ist eigentlich alles gesagt und so blieb am Ende nur der Wunsch des Komponisten an Eduard Kastner den Ideengeber des Abends, dass der Marsch auf einen Bierdeckel gedruckt werde, damit jeder Wolnzacher ihn zu Hause hat.


 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.