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A Funny Thing Happened on the Way to the HGW

(Wolnzach, von Harald Regler und Lisa Leiser)

„Morgen wird es tragisch, aber heute, heute wird gelacht“ – dieser Satz war das Motto der dritten, erfrischend leichten Musical-Produktion des Wolnzacher Gymnasiums. Und so wurden die Lachmuskeln der rund 400 Gäste von der ersten Minute an aufs Ärgste strapaziert. Am Ende gab’s für eine grandiose Leistung stehenden Applaus.

„Die spinnen, die Römer“, diesen Satz werden die meisten wohl eher aus den Asterix-Comics kennen. Dass dieser aber auch für die hohe Kunst des Musicals steht, wissen nur wenige. Von Stephan Sondheim geschrieben, wurde es 1962 uraufgeführt und fand nun auch den Weg ans Wolnzacher Gymnasium, wobei es bei den zahlreichen Zuschauern für einen kurzweiligen, heiteren Abend sorgte.

Die Handlung ist schnell erzählt: Hero - ein junger Römer, gespielt von Michael Bischoff - verliebt sich in die bereits an den Hauptmann Miles Glorious (Maximilian Sandt) verkaufte Philia, verkörpert von Melanie Bauer. Zu allem Überfluss hatte auch Vater Senex (Matthias Körner), der sich während einer Sonnenfinsternis in seine herrschsüchtige Gattin Domina (Rebekka Motzke) verliebt hatte, zwei Augen auf die neue Magd Philia geworfen. Die besondere Würze erhält das Stück durch die verzweifelten Versuche des Arvid Lindenau in der Rolle des Sklaven Pseudolus, sich die Freiheit dadurch zu ergaunern, Hero mit Philia zusammenzubringen. Dazu braucht er nicht nur zündende Ideen, sondern muss auch den „Fleischhändler“ Marcus Lycus (Thomas Thimet) und dessen Kuritsanen hinters Licht führen.

Mittendrin in alle diesen Irrungen und Wirrungen schwebt der zweite Sklave der Familie: Hysterium (Raphael Gerl). Mal Mann, mal Mutter, mal liebliche Jungfrau oder lebendige Leiche. „Besonders mochte ich die Szene mit dem Liebeslied zusammen mit Arvid und dem anschließenden Beinahe-Kuss mit dem Hauptmann“, verriet der Darsteller nach der mehr als gelungenen Premiere. Dass aber nicht nur Arvid Lindenau und Raphael Gerl auf der Bühne sichtlich Spaß hatten, sondern jeder einzelne – von den Musikern bis hin zu den Tänzern und übrigen Hauptrollen - jede Minute der rund 2 ½-stündigen Show genossen, das konnte man im Publikum von der ersten Minute an spüren. „Grandios. Es wurden schwierigste Gesangspassagen souverän gemeistert und das Stück perfekt inszeniert. Gleichzeitig war das Stück von erfrischender Leichtigkeit“, so ein begeisterter Landrat Martin Wolf im Wolnzacher Gymnasium - einem wahren Kulturtempel.

Auch das übrige Publikum war restlos begeistert von der hohen Klasse des Dargebotenen. Ob gesangliche Leistung, schauspielerisches Talent, gekonnte Choreographie oder brillantes Orchester – das Gesamtergebnis war schlichtweg überwältigend. „Heute hat einfach alles gepasst“, so der musikalische Leiter Michael Sandt am Ende. Auch die Regisseurin Eva Leschhorn konnte dem nur beipflichten: „Besser hätte es nicht laufen können.“

Damit nun aber die über 400 Gäste diesen lustigen Abend verleben konnten, mussten schon im Vorfeld große Opfer gebracht werden. Das gesamte Schuljahr stand eigentlich vom ersten Tag an im Zeichen des Musicals. Stücke wurden einstudiert, Texte auswendig gelernt, das Notenmaterial passend gemacht. Zahlreiche Arbeitsstunden flossen auch in das liebevoll gestaltete Bühnenbild. „Hier darf ich Herrn Kuttler danken, der dies mit seinen Schüler gebaut hat“, so Sandt weiter. Doch natürlich darf man auch alle anderen, die dazu beigetragen haben, dass dieser Abend für viele ein absolut einmaliges Erlebnis wurde, nicht vergessen, allen voran – den Markt Wolnzach, der die Zuschauerbühne zur Verfügung stellte, den historischen Verein für die Kostüme, die Realschule Geisenfeld für die Funkmikrophone sowie die Herren von der Technik und die zahlreichen ehemaligen Schüler, die das Orchester verstärkten. „Ohne sie wäre das Stück nicht möglich gewesen“, fügte Michael Sandt hinzu.

Auch die beiden weiteren Aufführungen am kommenden Dienstag und Donnerstag sind bereits ausverkauft. Allein schon der Ansturm auf die Karten für die drei Vorstellungen ist ein Beweis für die Beliebtheit der Musicals am Hallertau-Gymnasium. Schon jetzt kann man gespannt sein, was Michael Sandt und seine Kollegen das nächste Mal auf die Bühne zaubern.


 

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