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„Dirty laundry“ in Wolnzach!

(Wolnzach, hr)

In der Mitte die Waschmaschine des Sonnenstudios, rechts die Maschine des fraglichen Gemeinderates. Das Foto wurde am Tattag gemacht.

 

Nein, in diesem Artikel geht es ausnahmsweise einmal nicht um Politik, jedenfalls nicht in erster Linie, auch wenn letztlich ein Wolnzacher Marktgemeinderat darin verwickelt ist. Es geht buchstäblich um „schmutzige Wäsche“.

Nun gibt es einen Brauch, über Silvester keine Wäsche auf der Leine zu lassen – das würde Unglück bringen. Dies hat wohl auch beim Wolnzacher Gemeinderat Max Wallner zu einer „Maximalaktivität“ geführt wie man sie sonst nicht einmal aus den Sitzungen kennt. In geheimen – hinter verschlossenen Türen stattfindenden – nächtlichen Waschaktionen, versuchte er seiner schmutzigen Wäsche Herr zu werden.

In der Weihnachtswoche kurz vor dem Jahreswechsel fand er dabei die Muße, sich dem Waschen zu widmen. Dabei vergriff er sich allerdings in der Maschine. In dem kleinen Kellerraum standen drei, zwei davon waren seine eigenen und eine eben nicht. Man könnte also überspitzt formulieren, die Chance nicht in der eigenen zu waschen liege immerhin bei 33% - ein Versehen?

Wohl kaum, denn die bereits gewaschene und saubere Wäsche des Sonnenstudios wurde dabei fein säuberlich aus deren Maschine genommen, um sie im Anschluss mit seinem schmutzigen Bettzeug zu füllen. Ans Licht kam diese geheime „nächtliche“ Waschaktion dadurch, dass seitens des Sonnenstudios, die Zählerstände seit August, damals wurde diese Maschine schon einmal widerrechtlich benutzt – allerdings zu jener Zeit nicht von diesem Gemeinderat - genau im Auge behalten wurde. Und ausgerechnet in den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester stieg der Verbrauch – außerhalb der Betriebszeiten - abermals massiv an. Wenn man so will wurde der Gemeinderat dann auch auf frischer Tat ertappt – oder zumindest seine Wäsche in der Maschine sichergestellt. „Es war eine unachtsame Bequemlichkeit“ so Wallner, der wie er selbst sagt, die Maschine zwischen fünf und sechs Mal benutzt hat. Als Grund für seine Tat nannte er Störungen in seiner eigenen Maschine. Diese habe die Steppdecken nicht wie vorgesehen gewaschen. „Ein Fehler“, wie er jetzt selbst einräumen musste. „Ich bin anschließend, am 27. Dezember, sofort nach Geisenfeld zur Polizei gefahren und habe Selbstanzeige erstattet." Und nun wird sich die bayerische Justiz nach seiner Selbstanzeige mit dieser schmutzigen Wäsche befassen müssen.

Noch im Wahlkampf sprach seine Partei davon, der Reißnagel sein zu wollen, der sticht. Gestochen hat er auf jeden Fall, aber wohl ins eigene Fleisch. Dabei hat der gewählte Volksvertreter mit der illegalen Nutzung einer fremden Waschmaschine nicht nur Gesetze übertreten, sondern auch gleichzeitig den von ihm vor mehr als sechs Jahren geleisteten Eid gebrochen. Im Gegensatz zu seiner eigenen Weste, dürfte seine Wäsche nun sogar um einiges sauberer sein.


 

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Kommentare

Kommentar von Semmel |

Paul Ehrenreich
Soso, "eine unachtsame Bequemlichkeit"? Keine Ahnung, welcher Partei Herr Wallner angehört, ist auch egal, welcher er angehört. Ich hoffe, sie ist gescheiter als er und beruft ihn umgehend aus dem Gemeinderat ab.

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