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Im Gemeinderat: Brücken, Brücken, Brücken

(Rohrbach, wk)

Bei Rohrbachs Brücken tut sich wieder was. Während in Fahlenbach die Brücke unter der Bahnlinie aufgeweitet und in der Hauptstraße die Ilmbrücke erneuert wird, geht das Brückenbauprogramm in Rohrbach weiter, wenn auch nicht in direktem Auftrag der Gemeinde. Bei der Bahnunterführung war die Bahn AG Auftraggeber, bei der Ilmbrücke das staatliche Straßenbauamt.


Und weiter geht es mit fremdgesteuerten Brückenbauarbeiten, dieses Mal ausgehend von der Autobahndirektion und zum anderen von der Bahn AG. Bürgermeister Peter Keck leitete die Sitzung des Gemeinderates mit den leicht ironischen Worten ein, „jetzt ist wieder mal Zeit, ein Großprojekt anzupacken“.


Die Bahn beabsichtigt, die Eisenbrücke über dem Sportweg durch einen Beton-Neubau zu ersetzen und die Gemeinde hat den Wunsch angemeldet, die Engstelle der Durchfahrt von 4 auf 8 Meter zu erweitern (Aufweitungsverlangen). Da der Gemeinderat bei seiner letzten Sitzung zu diesem Thema aber vorher wissen wollte, wie teuer das ganze für die Gemeinde wird, wurde bei der Bahn angefragt und die Ingenieurin der DB Netz AG Felicitas Polanetzki hatte vier Varianten mit Kostenschätzungen erarbeitet (2 Teilbauwerke oder 2 Einzelbauwerke mit und ohne Aufweitung). Dabei kristallisierte sich die Variante 4 (Einzelbauwerk mit erhöhter lichter Weite) als die wirtschaftlichste heraus. Die 1892 erbaute und 1956 sanierte Brücke hat eine lichte Höhe von 3,65, die auch beibehalten werden soll; die bisherige Fahrbahnbreite von 4 Metern soll auf 8 Meter erweitert werden; die gesamte lichte Weite über die Ilm und die Straße von bisher 23,32 Metern soll auf 27 Meter ausgeweitet werden. Im Jahr 2019 soll mit den konkreten Planungen und im Frühjahr 2021 mit dem Bau begonnen werden. Die Straße dürfte dann von Februar bis November 2021 gesperrt sein. Geschätzte Gesamtkosten liegen bei gut 2,7 Mio. Euro (ohne den Straßenausbau Sportweg) und nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetzt dürfte die Gemeinde Rohrbach mit 51,10 Prozent an den Kosten beteiligt sein – das wären dann nach Abzug einer Zahlung durch die Bahn AG ungefähr 350.000 Euro, die aber noch bezuschussungsfähig sind. Trotz dieser Summen hatte Wolfgang Seidl (SPD) Bedenken, dass die Kosten aus dem Ruder laufen könnten, da die jetzt genannten Kosten ja reine Schätzungen seien und der Bau erst 2021 begonnen werde. Planerin Polanetzki erläuterte auf Nachfrage (Helmut Weich, SPD) dass in der Kalkulation bereits eine gewisse Preiseskalation enthalten sei, aber man noch auf die Kostenberechnung warten müsse. Anton Moosmayr (BGR) fragte nach, weshalb die Gemeinde einen höheren Prozentwert tragen müsse – das liege an der gesetzlichen Regelung, so Polanetzki. Verwaltungsleiter Peter Kremer wies darauf hin, dass die Gemeinde bei der Sanierung 1956 dem damaligen Projekt zugestimmt habe und deshalb auch jetzt an den Kosten beteiligt werden müsse. Nach der umfangreichen Diskussion beschloss der Gemeinderat bei einer Gegenstimme (Johann Großhauser, SPD) die Aufweitung der Eisenbahnbrücke nach der vorgeschlagenen Planung durchführen zu lassen.

die Unterführung nach Ossenzhausen, die auf 10,10 m aufgeweitet wird

 

keine Aufweitung nach Waal und auch nicht nach Gambach


Ein anderes Brückenthema waren die Autobahnbrücken der A 9 im Gemeindebereich, die nach Planung der Autobahndirektion erneuert werden sollen. Betroffen sind die Brücken über dem Feldweg zwischen Waal und Rohrbach (BW 51), die Verbindungsstraße zwischen Waal und Rohrbach (BW 52), die Verbindung Rohrbach/Ossenzhausen (BW 54) und die Verbindung Ottersried/Gambach (BW 46). Die näheren Einzelheiten der Planung erläuterte Ingenieur Joachim Schmidl von der Autobahndirektion. Die alten Brücken aus den 1930er Jahren sollen in ihrer Tragfähigkeit gestärkt, somit erneuert werden, damit sie dem heutigen Verkehr entsprechen, wobei Helmut Weich (SPD) auf durch die Industrie hervorgerufenen vielen LKW und Schwerlastverkehre verwies, die Lasten aber die Allgemeinheit zu tragen hätten. Da sich die Gemeinderäte 2015 für die Bauwerke 46, 51 und 52 sowie 54 ein Aufweitungsverlangen entschieden hatten, wollten sie sich jetzt nur noch für die Verbreiterung des BW 54 (Rohrbach/Ossenzhausen) einsetzen. In der Diskussion ging es dann nur noch darum, ob die lichte Höhe von 4,50 Metern verlangt werden sollte, da einigen Gemeinderäten die jetzigen 3,80 Meter für die Zukunft zu niedrig waren. Sie einigten sich mit 12 : 7 Stimmen auf 4,50 Meter Durchfahrthöhe und eine Erweiterung der lichten Weite von heute 6,00 auf 10,10 Meter, so dass auch besser von Rohrbachs Seite in die Kurve gesehen werden kann. An Gesamtkosten werden auf die Gemeinde ca. 450.000 Euro zukommen, wobei auch hier Fördermittel zu erwarten sind. Wolfgang Seidl (SPD) wies aber darauf hin, dass damit leicht für LKW eine Ausweichroute entstehen könne zu Lasten der Waaler Straße, aber Verwaltungsleiter Peter Kremer wies darauf hin, dass bei der heutigen Höhe von 3,80 Metern keine Förderung zu erwarten sei.
 

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