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Der Hauch von Vilshofen - Aschermittwoch der SPD

(Rohrbach, wk)

 Landtagskandidat Markus Käser

Die SPD im Landkreis veranstaltet seit Jahren ihren politischen Aschermittwoch in Rohrbach beim Alten Wirt. Und dass es bei m Politischen Aschermittwoch nicht immer ganz sachlich zugeht, versteht sich von selbst. Denn starke Worte, Fisch und Bier gehören bei einer solchen Veranstaltung in Bayern zur Tradition.

 

Doch die Veranstaltung in Rohrbach ließ sich nicht vergleichen mit der Großveranstaltung der SPD in Vilshofen, auch wenn von den Rednern kräftig über den politischen Gegner hergezogen wurde. Die Familienmusik Keck ("unsere heutige Boyband") brachte die Anwesenden mit ihrer stimmungsvollen Musik in Schwung und spielte auch in den Redepausen auf. Nach der kurzen Begrüßung durch SPD-Fraktionssprecher in Rohrbach, Elvis Schwarzbauer, kam der Bundestagskandidat Florian Simbeck zum Zuge.

SPD-Fraktionssprecher Elvis Schwarzbauer

Obwohl er als film- und fernsehgewohnter Mann gilt, musste er zugeben, doch etwas nervös zu sein, denn politische Reden sind für ihn immer noch neu. Zu Beginn stellte er klar, dass sein Abitur und sein Staatsexamen bombenfest seien, da er von niemandem abgeschrieben habe. Dabei zielte er auf Angela Merkels Kabinett, das durch die Aberkennung von Doktortiteln immer kleiner wird. Und jeder müsse aufpassen, dem Merkel ihr vollstes Vertrauen ausspreche, denn „ die sind nach spätestens 5 bis 7 Tagen weg vom Fenster“. Es freut ihn nicht, wenn Politiker ihren Doktor-Titel zurück geben müssten, sondern mache ihm Angst, denn die Bürger werfen dann alle Politiker in den selben Topf und verlieren weiter das Vertrauen in die Politik.


Bundestagskandidat Florian Simbeck

Seehofer bezeichnete er als „Drehhofer“, weil er immer wieder seine Meinungen und Positionen wechsele. Früher war für Seehofer die Atomenergie das Beste überhaupt, heute vermittle er den Eindruck, als habe er schon immer in Wackerdorf gegen Atomkraft demonstriert. Auch bei der Bundeswehr habe er seine Meinung total gedreht. Simbeck warf ihm bei den Studiengebühren eine Verdummung der Bürger vor, die sich erst für eine Volksabstimmung zur Abschaffung eingetragen hätten, und jetzt in einem Nebensatz von Seehofer („die Gebühren werden ohnehin abgeschafft“) kalt abgespeist werden. Simbeck griff auch die CSU-Haltung zur PKW-Maut für Ausländer an. „Seehofer weiß genau, dass das vom Europarecht her gar nicht möglich ist – im Endeffekt werden alle Autofahrer geschröpft“.


Wie krank unsere Gesellschaft inzwischen sei, zeige nach Simbecks Angaben der Umgang mit Alten und Pflegebedürftigen und der Anerkennung der Pflegekräfte sowie alle in sozialen Berufen Tätigen. Neben der schlechten Bezahlung kritisierte er, dass Pflegekräfte ihre eigene Ausbildung bezahlen müssten. „Wie schwer wollen wir ihnen es denn noch machen“. Hier forderte er mehr Geld für Bildung – nicht nur für ein Studium, sondern auch für Aus- und Weiterbildung wie zum Beispiel für die Meisterausbildung. Denn „Geld wird mit vollen Händen aus dem Fenster geschmissen, um geldgierigen Bankern ihre Provisionen und marode Banken, die Milliarden verzockt haben, zu retten“, so Simbeck. Er stehe voll hinter dem Bankenplan von Steinbrück, den inzwischen sogar Finanzminister Schäuble angenommen habe.


Zum Schluss rief Simbeck seine Zuhörer auf, mehr mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und auch im Internet mit ihnen zu diskutieren und ihn auf allen Ebenen zu unterstützen, denn für eine neue Dreier- Koalition in Bayern fehlen nur 3 bis 4 Prozent – und die Wahl in Niedersachsen zeige, dass schlechte Umfragewerte nicht automatisch schlechte Ergebnisse sein müssten.


Den Abschluss des Abends bildete Landtagskandidat und Kreisvorsitzender Markus Käser, der die CSU einem Marken-Check unterzog und dabei zu dem Ergebnis kam, dass die „Marke“ CSU nicht halte was sie verspreche. Er sprach der Partei die Kompetenz für Bayern ab, die in erster Linie Pflege und Ausbau ihrer Machtpositionen betreibe. Auch bei der Glaubwürdigkeit gebe es erhebliche Lücken, dabei wies Käser auf die Stimmkreisneuordnung hin, die vorangetrieben wurde, um Seehofer einen eigenen Stimmkreis zu sichern – was von der CSU und Seehofer bisher immer dementiert wurde. Mit diesem Schritt habe man den Wahlkreis Pfaffenhofen so beschnitten, dass ein Pfaffenhofener Kandidat allein 25 Prozent der Stimmen braucht, um auf das selbe Ergebnis zu kommen wie einer in Freising mit 15 Prozent. Und der Sozialministerin Hardertauer warf er Verdummung vor, wenn sie bei Kindertagesstätten Bayern die höchste Ausbaudynamik attestiert und verschweigt, dass diese Dynamik nur dadurch entstehe, dass Bayern zu spät mit dem Ausbau gestartet sei, „dann kommt man natürlich auf eine höchste Dynamit“, so Käser.


Zum Schluss lobte er die Freien Wähler in Bayern, die begriffen hätten, dass sie in einer Koalition mit der CSU in die gleiche Rolle gedrückt werden wie derzeit die FDP. „So dumm sind die Freien Wähler nicht, denn sie wissen, dass sie in einem Dreier-Bündnis mit den anderen Parteien auf Augenhöhe sind. Das funktioniert bereits gut in Pfaffenhofen und wird auch in Bayern funktionieren“.
 

 

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