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Josef Gratzl sammelt kiloweise „Hopfenspikes“ ein

(Pfaffenhofen, hal)

Tausende von kleinen Drahtstücken, die nach der Hopfenernte als „Reifenkiller“ auf den Straßen liegen, sammelt Josef Gratzl aus Uttenhofen in diesen Tagen ein: Im Auftrag der Stadt Pfaffenhofen ist der findige Landmaschinenmechaniker mit seinem selbstgebauten Drahtsammelgerät wieder einmal in den Pfaffenhofener Ortsteilen unterwegs, um die „Hopfenspikes“ unschädlich zu machen.

Fast 200 Kilometer Straßen in und um Pfaffenhofen fährt Josef Gratzl ab und nachdem er die Ortsteile im Osten der Stadt bereits „abgegrast“ hat, kommen jetzt noch die westlichen Dörfer und der Norden der Kreisstadt an die Reihe. Und er plant auch eine Tour über den Pfaffenhofener Volksfestplatz, auf dem nach dem Volksfest immer viele Schrauben, Nägel usw. liegenbleiben, die ebenfalls jedem Autoreifen gefährlich werden können.

13 Kilo Metall hat Josef Gratzl in den letzten Tagen bereits gesammelt und letztlich wird er sicher mindestens noch einmal so viel mit heimbringen. Sein Drahtsammelgerät hat der Uttenhofener schon 1996 selbst konstruiert und aus verschiedenen Teilen zusammengebaut. In den letzten Jahren hat er noch mehrmals nachgerüstet und das Gerät weiter optimiert. Das wichtigste Teil ist aber seit 18 Jahren unverändert: Ein starker Magnet zieht die auf dem Boden liegenden Metallteile an, die dann in einem Stück Dachrinne aufgefangen werden. Neben Drähten und Nägeln findet Josef Gratzl auch andere Metallteile – und auch ein paar kleine Münzen sind am Schluss immer in seinem Sammeleimer.

Die tückischen Drahtstückchen, um die es bei Josef Gratzls Straßenreinigung aber eigentlich geht, stammen von den Hopfendrähten. Mit dem Häckselmaterial, das während und nach der Hopfenernte auf die Felder ausgebracht wird, können diese „Hopfenspikes“ beim Transport zu den Feldern auf die Fahrbahnen gelangen.

Wie nützlich Josef Gratzls Drahtsammelgerät ist, hat übrigens längst nicht nur die Stadt Pfaffenhofen erkannt, sondern auch der Landkreis und ein paar andere Gemeinden leihen es gern aus. Und sogar die große Volkswagen AG hat sich von Josef Gratzl ein ähnliches Gerät bauen lassen, um das VW-Werksgelände in Emden frei von Reifenkillern zu halten.

 

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