Harry G. in der SpitzGaudiHüttn – Leben mit dem Isarpreiß
(Pfaffenhofen, mh)Harry G. in der SpitzGaudiHüttn – Leben mit dem Isarpreiß
„Ich ziehe nicht über die Leut’ her, Die Leut’ zieh’n her.“ Diese scheinbare Entschuldigung für seine gnadenlosen Feldstudien über den „Isarpreiß“, der mit Landhausmodenkampfanzug versucht in der Münchner Schikeria einen Stich zu machen. „Harry G.“, alias Markus Stoll, gestattete uns, in der SpitzGaudiHüttn auf dem Pfaffenhofener Volksfest, einen kleinen Einblick in das Epizentrum der Isarpreißn.
Zehntausend Abonnenten, 3 Millionen Klicks auf youtube, das ist beachtlich, für dieses Medium, wenn man bedenkt, dass der Mann Dialekt spricht. Aus seinen kurzen Filmen zum Oktoberfest oder andere Anlässe, zu denen es den „Zuazogna ziagt“, hat er ein 90 minütiges Programm gezaubert, das momentan mehr als ausverkauft ist. Die Spitzenbergers, Julia und Marco, hatten ihn früh gebucht für das Pfaffenhofener Volksfest 2014, eine perfekte Wahl, die Hütte war in einer Woche ausgebucht.
Kabarett auf dem Volksfest, geht das, jawoi, das geht und wie, die wachsende Weißbierhütte hat schon viele Größen und „Newcomer“ beherbergt, Harry G. war ein absoluter Höhepunkt in dieser Tradition. Wenn der Alfons aus dem Programm, wieder seinen Führerschein hat, leider ist ihm der Lappen bei einem Bankraub, als Fluchtwagenfahrer, abhandengekommen, dann kommt er sicher direkt mit seinem Nachwuchs zum Spitz und erklärt ihm die Welt der „Ilmpreiß“.
Je enger es in München für die Opfer des derben Spots von Markus Stoll wird, umso gefährdeter ist die lebenswerteste Stadt der Welt. Allein die in München registrierten 32 840 Hunde würden die Kreisstadt in einer Woche „zuscheißen“, Pfaffenhofen wäre von der Landkarte verschwunden, wir erfuhren Fürchterliches an diesem Abend. Sein Verhältnis zum Alkohol beschreibt Harry G. recht umfangreich, Menschen die nicht saufen würden zwangsläufig zu Terroristen, siehe Taliban. Hier hinken seine Betrachtungen etwas, aber der rauschige Mensch als solches ernährt nicht nur den Kabarettisten.
Als Privatmensch trinkt der gebürtige Regensburger gerne Tee, wie aus der Süddeutschen zu erfahren ist. Jawohl, der Gralshüter der Münchner Kultur hat den 35jährigen entdeckt, besucht und über alle „Massen“ gelobt. Das ist die Tragik des Lästerers, kaum wird er ernsthaft wahrgenommen, schon wird er schulterklopfend integriert. Ob Karl Valentin, Gerhard Polt, Sigi Zimmerschied oder eben auch Harry G., die Botschaft hört der Betroffene wohl, allein ihm fehlt der Glaube, wahrscheinlich ist er evangelisch.
Mehr Harry G. http://www.harry-g.com/
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