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Weltklasse-Tischtennis in Pfaffenhofen

(Pfaffenhofen, hr)

Sie sind wahre Meister ihres Fachs! Beim FM-Munzer-Cup konnten rund 1000 Tischtennisbegeisterte ihre Idole einmal hautnah erleben und ihnen buchstäblich beim Spielen über die Schulter schauen. „Es war eine wahnsinnige Atmosphäre und hat großen Spaß gemacht hier in Pfaffenhofen zu spielen“, so Timo Boll am Ende des Abends.

Doch bevor die sechs Spitzenspieler den kleinen 40mm-Zelluloidball auf Höchstgeschwindigkeit und die Zuschauer zum Staunen bringen durften, stand erst noch der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Pfaffenhofen auf dem Programm. „Eigentlich tagt gerade der Sportausschuss, doch in diesem Fall legen wir gerne einmal eine kurze Pause ein“, begrüßte Bürgermeister Thomas Herker die Tischtennisstars. „Ich freue mich schon jetzt auf einen sportlichen Abend.“

Die Spieler nach dem Eintragen ins goldene Buch der Stadt Pfaffenhofen.

Nach nur wenigen Minuten ging es für Timo Boll, Jan-Ove Waldner, Wang Xi, Petr Korbel, Dimitrij Ovtcharov und Lucjan Blaszczyk dann auch schon weiter in die Niederscheyerer Halle, wo schon zahlreiche Tischtennisbegeisterte auf ihre Idole warteten. Doch bevor die Ballzauberer in Aktion treten durften, trat erst einmal mit Lena Kramm eine Lokalmatadorin an den grünen Tisch. „Mein Ziel sind die Paralympics 2012 in Rio“, so die junge Pfaffenhofenerin.

Tischtennis auf Weltklasse-Niveau: Lena Kramm und Daniel Arnold.

Gegen Daniel Arnold, den dreimaligen Paralympicssieger, konnte sie dann auch gleich ihre eigene Leistung unter Beweis stellen und letztlich den einen Satz sogar mit 11:9 für sich entscheiden. „Ich hoffe, dass Lena es schafft“, so Daniel Arnold, und wünschte ihr für die kommenden Jahre das nötige Glück.

Und dann war es endlich so weit. „Für viele die heute hier sitzen, ist dies sicher ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk“, so Roland André gleich zu Beginn seiner Moderation und dankte erst einmal allen Sponsoren, ehrenamtlichen Helfern und der Stadt Pfaffenhofen, die diesen Abend erst möglich gemacht haben. Nur wenige Augenblicke später betraten dann Lujan Blaszczcyk, Petr Korbel, Wang Xi, Dimitrij Ovtcharov, Jan-Ove Waldner und Timo Boll die Halle und wurden von den rund 1000 Fans frenetisch bejubelt.

Jan-Ove Waldner, der Mozart des Tischtennis, beim Vorhand-Topspin.

„Es freut uns, hier heute in Pfaffenhofen Tischtennisspieler in Weltformat begrüßen zu dürfen. Alleine die Aufzählung ihrer Erfolge wäre Abend füllend“, so André weiter. Da nun alle gekommen waren, um die Ballkünstler einmal live zu erleben, einmal mit eigenen Augen zu sehen, was im Tischtennis alles möglich ist, schritt man schnell zur Auslosung.

In der Gruppe eins spielte, Petr Korbel, Tschechiens bester Tischtennisspieler, gegen Dimitrij Ovcharov, der erst vorr kurzen in London gleich zwei Bronzemedaillen erringen konnte und den Abwehrspezialisten Wang Xi aus China. Timo Boll bekam es in seiner Gruppe mit dem mehrmaligen deutschen Mannschaftmeister Lucjan Blaszczyk aus Polen und, wie ihn Roland André so schön vorstellte, dem Mozart des Tischtennis, Jan-Ove Waldner, zu tun.

Spannende Spiele waren also vorprogrammiert. In den ersten beiden Begegnungen trafen Timo Boll auf Lucjan Blaszczyk und und Dimitrij Ovcharov auf Petr Korbel. Doch während Deutschlands Youngster mit dem Tschechen leichtes Spiel hatte, tat Timo Boll gegen Blaszczyk deutlich schwerer. Erst im 5. Satz setzte er sich gegen den Polen durch. Dabei gab es allerdings zahlreiche spektakuläre Ballwechsel zu bestaunen.

Timo Boll hochkonzentriert beim Aufschlag.

In der zweiten Runde traf dann der Altmeister Jan-Ove Waldner auf den Polen, während Petr Korbel gegen den Abwehrspezialisten Wang Xi ran musste. Schnell zeigte sich dabei, dass es nicht immer absolut ernst zu ging. Mal war die Box zu klein und der Chinese spielte seine Ballonbälle aus Mitten der Zuschauer, während der Tscheche mit aller Macht versuchte mit seinen Schmetterbällen Punkte zu erzielen. „Das ist Tischtennis“, so ein staunender Gast. In der abschließenden 3. Runde setzten sich dann nochmal die beiden Deutschen durch und zogen so beide ins Final ein.

Bevor es jedoch zu dem mit Spannung erwarteten Finale kam, nahmen sich die sechs Tischtennisprofis erst einmal Zeit für ihre Fans. Autogramme schreiben, Fotos, ein paar Fragen beantworten. „Insgesamt befindet sich der Tischtennissport schon im Aufwind“, so Timo Boll, der mit Freuden die zahlreichen Schläger der vielen Jugendlichen signierte.

Am Ende nur Zweiter: Dimitrij Ovtcharov

Dann jedoch musste die ehemalige Nummer 1 der Weltrangliste noch einmal an den grünen Tisch. Würde ihm die Revanche gegen Dimitrij Ovtcharov gelingen? Eines stand jedenfalls schon im Vorfeld fest, noch einmal würden die Zuschauer Tischtennis erleben, wie man es sonst oft nur zu Hause am Fernseher sieht. Kurzer Aufschlag, Return, und sofort setzte der Düsseldorfer seinen Landsmann mit der Rückhand unter Druck und konnte so auch den ersten Durchgang für sich entscheiden.

Im zweiten Satz hingegen hatte am Ende Dimitrij Ovtcharov die Nase mit 1:6 vorne. Am Ende jedoch konnte er der starken Rückhand von Timo Boll nicht mehr stand halten und musste sich mit 3:1 geschlagen geben. „Er ist sicherlich der härteste Gegner“, so Timo Boll am Ende, der auch schon am Tag zuvor gegen ihn im Finale gespielt hatte.

Nach der Siegerehrung nahm sich Timo Boll auch noch Zeit für seine Fans.

Ob nun Boll oder Ovchartov, wer am Ende das Finale gewann war fast egal, denn jeder Punkt, jeder Ballwechsel wurde frenetisch beklatscht. In einer gesunden Mischung aus Show und Spaß zeigten die sechs, was den Tischtennisport ausmacht. Auch Albert Gürtner, Vorstand des MTV Pfaffenhofens, war am Ende tief beeindruckt: „Weltklassesport in der lebenswertesten Stadt der Welt.“
 

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