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"Kein Aufwand" im Huberhof

(Airischwand, cg)

 

Mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel erreichen. Das war der Traum von Andreas Martin Hofmeier. Und so hat er auch sein neues Kabarettprogramm "Kein Aufwand" genannt. Aus diesem Grund erlernte er auch das Tubaspielen, da kann man mit 8 Tönen ein ganzes Konzert spielen. Außerdem muss man nicht so viel üben, wie auf einem anderen Instrument, und das kam seinem Naturell am nächsten.

 


"So eine faule Sau hab ich noch nie gesehn", sagte sein Ingolstädter Musiklehrer zu ihm als Kind. Er ist ja gebürtiger Holledauer, aus Geisenfeld, der "richtigen Holledau", wie Hofmeir bei seiner musikalischen Lesung im Huberhof von Airischwand den Zuhörern erklärte. In Begleitung von Guto Brinholi an der Gitarre, las er Anekdoten aus seinem Leben, aber auch Witzig-Nachdenkliches aus seinem neuen Kabarettprogramm, immer wieder unterbrochen von musikalischen Intermezzi an der Tuba, manchmal solo, manchmal mit Gitarre. Technisch von höchster Qualität, aber auch mit einem wunderbaren warmen Ton, gefühlvoll aber nicht sentimental, ist sein Spiel auf der Tuba reiner Genuss. Er hat ja eine klassische Ausbildung, spielte mit Anfang 20 erste Konzerte und Opern. Dies waren auch die ersten Male, wo er Konzerte und Opern hörte, sagte er, weil die Holledau sei ja bekannt für ihre Monokultur, den Hopfen, was übersetzt "Einzige Kultur" bedeute, und was man in der Holledau durchaus wörtlich nehmen müsse.
Wirklich weit bekannt wurde Hofmeier vor allem mit der Band "La Brass Banda", die er 2007 mitbegründete und mit der er bis zu 500 Auftritte im Jahr vor bis zu 12000 Menschen spielte. Seit 2006 ist er außerdem ordentlicher Professor am Mozarteum Salzburg, macht nebenher schon seit Jahren Musikkabarett und mittlerweile schon sein 16. eigenes Bühnenprogramm.

 


Aber das war ihm auch wieder zuviel "Aufwand", früher zogen "La Brass Banda" mit einem Auto, die Tuba auf dem Dach, los zu den Auftritten, mittlerweile waren es dann 3 Tourbusse mit riesiger Entourage. Vielleicht ein Grund, warum er 2014 die Gruppe verließ.
Aber auch solo ist er ein Erlebnis: ob er über den schönen Brasilianer Guto Brinholi an seiner Seite witzelt oder über die Vorteile eines Tubisten erzählt, der pro Ton in einem Konzert 18.74€ verdient gegenüber 1.5ct eines Geigers, seine trockene Art reißt die Zuhörer stets zu Gelächter hin. Dazwischen liebt er es, brasilianische Liebeslieder zu spielen, obwohl diese immer "tragisch bis depressiv" seien und immer den gleichen Inhalt hätten. Oder auch ein Stück von Telemann, allerdings für Flöte geschrieben, da es für die Tuba nicht viel "gescheite Stücke" gäbe, da sie erst 1835 erfunden worden ist. Sie sei, sagt er, das jüngste Instrument, außer dem Saxophon, aber "das ist ja kein Instrument".
Und immer wieder schwärmt er von seiner Tuba, dem "wärmsten, größten, vollkommensten, wunderbarsten, schönsten, einzigartigsten ........ Instrument, das er so meisterlich beherrscht.
Großer Applaus im Saal und ein wirklich gelungener Abend, organisiert vom Musikförderkreis Nandlstadt.

 

 

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