Scannen statt pieksen
(Au/Hallertau, sia)
Die Tage des routinemäßigen Blutzuckermessens mit Stechhilfen, Teststreifen und Schmerzen sind gezählt. Das lästige stechen fällt durch ein Pflaster auf der Haut weg und in Sekundeschnelle kann mit einem kleinen Scanner der Blutzucker gemessen werden. Vor allem für Kinder und ältere Menschen, die oft gestochen werden müssen, eine große Erleichterung.
Das Ziel jeder Diabetes Therapie ist grundsätzlich, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, um das Risiko für Folgeerkrankungen zu reduzieren. Die konkrete Behandlung und die individuellen Therapieziele hängen vom jeweiligen Diabetes-Typ ab. So benötigen Patienten mit Typ-1-Diabetes in jedem Fall Insulin, während es bei Typ-2-Diabetikern anfangs genügen kann, die Ernährung umzustellen und Sport zu treiben. Gemeinsam ist allen Therapien, dass die Betroffenen regelmäßig ihren Glukosespiegel kontrollieren sollten. Sie müssen ihre Erkrankung und die Reaktion ihres Körpers darauf kennen und einschätzen können. Aus diesem Grund wird Diabetes-Patienten, unabhängig vom Diabetes-Typ, die Teilnahme an einer Diabetes-Schulung empfohlen.
Mit dem Flash Glukose Messsystem FreeStyle Libre hat die Firma Abbot die bisherigen Geräte für routinehafte Blutzuckermessungen mit Stechhilfen und Teststreifen abgelöst. Im Vergleich zur Blutzuckermessung wird hier der Gewebezucker gemessen. Ein unter der Haut sitzender Sensor misst die Glukose-Werte in der Zwischenzellflüssigkeit des Gewebes fortlaufend und automatisch bei Tag und Nacht. Durch einen Scan des Sensors mit dem Lesegerät erhalten die Patienten in Sekundenschnelle das Ergebnis. Der FreeStyle Libre Sensor ist werkskalibriert und erfordert keine blutige Messung zur Kalibration des Systems. Er ist auch für Kinder ab 4 Jahren zugelassen.
Der Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer präsentierte FreeStyle Libre auf seinem Jahresempfang vor gut einer Woche in Au. Er wollte sich auch ganz persönlich ein Bild von dem Gerät machen und testete das Pflaster über einen Zeitraum von drei Monaten. Er war begeistert und sieht es als Revolution in der Diabetes-Medizin. Besonders Menschen, die viel gestochen werden müssen, können damit eine große Erleichterung erfahren.
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