Die günstige Situation nutzen

An das bestehende Gebäude des Kindergartens „Abenteuerland“ könnte im Falle des Falles angebaut werden. Die Voraussetzungen für zwei weitere Gruppen sind mit der Bedarfsanerkennung geschaffen. Der Stadtrat hat nämlich den Bedarf für das „Abenteuerland“ am Gabis auf 168 Plätze angehoben und damit den Weg für einen möglichen Anbau weiterer Gruppenräumen freigemacht.

Stadtrat Maier (FW) meinte eingangs, die aktuellen Belegungszahlen sprechen gegen den Bau einer neuen Kindertagesstätte. Noch dazu werden mit Abschluss der Bauarbeiten im Kinderhort Betreuungsplätze wieder zur Verfügung stehen. Auch die Bevölkerungsprognose sehe keinen Anstieg der benötigten Plätze. Die Fraktion werde sich zwar für die Bedarfsanerkennung aussprechen, sieht aber die Verwaltung in der Pflicht, das Thema - sobald belastbare Zahlen vorliegen – erneut aufzubereiten. Man habe bis Ende März 2017 Zeit zu überlegen, ob die Maßnahme auch realisiert werde.

Bürgermeister Reiser (SLU) wies auf die derzeit sehr vorteilhafte Kostensituation hin: von den rund 638.000 Euro an veranschlagten Kosten werden 320.000 Euro bezuschusst. Er erinnerte daran, dass das „Abenteuerland“ aufgrund der Kinderzahlen derzeit fünfgruppig geführt werde. Um diesen notdürftigen Zustand aufzulösen, aber auch für sonstige Eventualitäten gerüstet zu sein sollte die Bedarfsanerkennung jetzt hochgeschraubt werden.

Stadtrat Kastner (CSU) teilte die Meinung der FW-Fraktion im Wesentlichen: Da ein Bedarf aus heutiger Sicht schwer zu erkennen sei, sei es schwierig, eine Aussage zu treffen, auch wenn eine günstige Förderung im Raum steht. Er sieht die Gefahr, dass Überkapazitäten geschaffen werden.
Doch letztlich sprach auch er sich für die Bedarfsanerkennung aus, damit die Förderung nicht verhindert wird. Eventuell müsse das Thema, sobald neue Zahlen da sind, zum Jahreswechsel erneut angesprochen werden.

Kita-Referentin Setzensack (ÖDP) begrüßte als zuständige Referentin den Anbau vom Grunde her, Dennoch äußerste sie die Befürchtung, dass ein Anbau am Kindergarten „Abenteuerland“ zu Lasten der Betreuungssituation in Mainburg gehe. Da sie dezentrale Einrichtungen eher begrüßt, sprach sie sich für eine Stärkung des Standortes in Sandelzhausen aus. Man könne auch Kinder von Mainburg nach Sandelzhausen schicken. Einen Bedarf in Mainburg sehe sie jedenfalls nicht. Das eigentliche Problem sei die Situation im Hortbereich, da dort ein Bedarf bestehe. Die Nachmittagsbetreuung habe keine freien Plätze, es werden Wartelisten geführt. Sie wünsche sich eine kombinierte Einrichtung von Nachmittagsbetreuung und Kindergarten, die auch im „Abenteuerland“ realisiert werden kann. Ein Anbau an die bereits vorhandene Einrichtung sei ihrer Ansicht nach „hingepfercht“. Zusammen mit ihrem Fraktionskollegen Pöppel und dem FDP Stadtrat Dr. Schöll stimmte sie gegen die Bedarfsanerkennung.

Stadtrat Brücklmaier (SLU) sprach sich ebenso für eine Anerkennung aus und forderte eine Diskussion des „ob“ im März 2017 für den Anbau des Kindergartens „Abenteuerland“.

Der Bürgermeister betonte, er stelle die gute Arbeit im „Schneckenheim“ nicht in Frage. Er hinterfrage nur, ob der Standort langfristig bleibe.