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Da BillyJean is ned mei Bua - ein Liederabend

(Mainburg, sh)

 

Dieses Duo muss man einfach lieben! Und am Ende wollte sie auch keiner mehr gehen lassen. Kein Wunder, denn mit ihrem Auftritt im Rahmen des offiziell letzten Theaterdonnerstages im LSK Theater glückte dem äußerst sympathischen Duo aus Österreich ein Liederabend mit vielen kabarettistischen Pointen und lustig-hintersinnigen Blödeleien.

Ein Konzert aus dramatischen Miniaturen, viel Ösi-Schmäh und einem Schuss Melancholie – das war ein unvergesslicher Abend mit dem Titel „Da Billi Jean is ned mei Bua“ von und mit Stefan Leonhardsberger und Martin Schmid. Für sein Programm hat sich der Ingolstädter Publikumspreisträger und geborene Österreicher mit dem Autor Paul Klambauer zusammengetan und Klassiker der Popmusik und aktuelle Charthits ohne Berührungsangst vor großen Namen neu interpretiert. Durch die Übersetzungen in ihren Heimatdialekt erzählen die berühmten Melodien völlig neue Geschichten: so trauert in ihrer Version von Lana del Reys „Summertime Sadness“ ein junger Mann der Stunde hinterher, die er durch die Sommerzeitumstellung verloren hat.

 

 

Michael Jacksons „Billy Jean“ wird zur Chronik einer folgenreichen Vaterschaftsklage, und in Rihannas „Under my Umbrella“ zerbricht eine Freundschaft beinahe an einem Bissen Schnitzel. Gekonnt und gewitzt wurde dieser Riesenhit kurzerhand in „Finger weg vo meim Teller“ umgedichtet. Und siehe da- der Funke sprang sofort über. Nicht schlecht überzeugte der charmante Sänger mit seiner souligen Stimme, seinem Spitzbubenlächeln und einer geballten Ladung an Austria Slang sein Mainburger Publikum ganz und gar. Auch die Geschichte, die der Song von Italiens Nr. 1 Songwriter Eros Ramazotti erzählt, wurde einfach umgeschrieben. „Wir haben den Text 1:1 von Google Translator vom Italienischen ins Österreichische übersetzen lassen“, witzelte Leonhardsberger. Was dabei rauskam, war vielleicht sogar sinniger als das Original, zumindest konnte man erst jetzt den Text wirklich verstehen. Umgedichtet wurde auch der titelgebende Song des Abends „Da Billy Jean is ned mei Bua“ von Michael Jackson. Es erzählt über einen Discobesuch mit unerwarteten Folgen: Ein umschwärmter Mann, Halbgott am Tanzboden, soll plötzlich Vater sein. Unmöglich! Außer Dancen am Floor war da sicher nix. Und der Bub sieht ihm so gar nicht ähnlich. Aber die Moves, der Style des jungen Billi ... Vielleicht doch sei Bua?

 


Musikalisch begleitet wurde Leonhardsberger vom Profigitarristen Martin Schmid, mit dem er sich als perfekt eingespieltes Duo präsentierte. Melodien von Stars wie Bruce Springsteen, Johnny Cash und sogar Rapper wie 50 Cent machten die beiden perfekt nach und drechselten witzig bis skurrile Lebensweisheiten oder Alltagsaugenblicke dazu. Ein wenig verdreht wurde auch der Hit „Nothing compares to you“ von Sinead O`Connor aus dem “Nie war so schee ohne di” wurde. Grund dafür sind die vielen neuen Freiheiten, wie Chips Essen auf der neuen Couch oder nächtliche Tanzabende mit fremden Frauen.

Mit enthusiastischem Beifall bedankte sich das Mainburger Publikum bei den Musikern und konnte sich sogar noch zwei Zugaben erklatschen, dann war das Repertoire erschöpft. Gut gelaunt, summend und mit einem breiten Grinsen verließen die Konzertbesucher den LSK Saal.
 

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