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Die grüne Alternative

(Pfaffenhofen, hr)

In wenigen Tagen wählen die Pfaffenhofener einen neuen Landrat. Neben Amtsinhaber Martin Wolf (CSU) und Franz Niedermayr (FDP) bewirbt sich auch Norbert Ettenhuber von den Grünen für dieses Amt. Dabei betonte er, dass er nicht alles ändern, vieles jedoch anders machen würde.

„Wer Klimaschutz will, der muss grün wählen“, so die klare Aussage des Landratskandidaten. Dabei macht ihn weniger die Situation vor Ort Sorgen, sondern die weltweite Lage. „An vielen Stellen wird ein Rollback vollzogen“, fügte die Kreisvorsitzende Kerstin Schnapp an. Sind grüne Themen heute weniger wichtig? Für die Bundestagsabgeordnete Beate Walter-Rosenheimer ist die nicht der Fall, dennoch beklagt sie, dass gerade im Moment grüne Kernthemen wie der Klimaschutz nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie eigentlich bräuchten. Umso wichtiger ist es aus ihrer Sicht für diese zu werben.

Für Norbert Ettenhuber beginnt grüne Politik aber nicht in Berlin, wenn dort über die Senkung der CO2 –Emissionen verhandelt wird, sondern schon vor der eigenen Haustür. Förderung der Elektromobilität steht somit ebenso auf seiner Agenda, wie auch der Ausbau der erneuerbarten Energien. Doch für ihn reicht Klimaschutz auch in viele andere Bereiche des alltäglichen Lebens hinein - vor allem der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. Hier könnte viel Energie gespart werden.

Doch es geht Ettenhuber nicht nur um das Thema der Energieeffizienz, sondern es steht auch der demographische Wandel ganz oben auf seiner Agenda. „Unsere Gesellschaft wird älter und wir müssen hierauf die nötigen Antworten finden“, erklärt er. Dies fängt aus seiner Sicht eben auch bei einer stärkeren Vernetzung der öffentlichen Verkehrsmittel an und zieht sich über einen rollenden Supermarkt bis hin zum Wohnungsbau.

„Wir müssen uns gerade im Wohnungsbau viel stärker engagieren“, so Ettenhuber, der dabei auch auf die Kehrseite des wirtschaftlichen Erfolges verwies. Ein prosperierender Landkreis auf der einen Seite, aber eben auch Grundstückspreise und Mieten, die sich oftmals vor allem ältere Menschen mit geringen Renten nicht mehr leisten können, auf der anderen Seite. „Gerade bei den vielen Gesprächen, die ich in den vergangenen Wochen geführt habe, kam dieses Thema immer wieder zur Sprache“, erklärt er. Bezahlbarer Wohnraum ist mittlerweile zu einer Mangelware geworden. Zwar betonte Ettenhuber, dass er Landkreis nicht selbst bauen könne, da die Flächen in kommunaler Hand liegen, jedoch wolle er gemeinsam mit den Bürgermeistern ein Konzept entwickeln und den sozialen Wohnungsbau fördern. Doch damit ist für ihn noch lange nicht Schluss. „Gerade aufgrund des Siedlungsdrucks und aber auf wegen einer alternden Gesellschaft, müssen wir uns auch mit neuen Wohnformen auseinandersetzen“, so der Grüne. Er rückte damit nicht nur Mehrgenerationenhäuser wieder stärker in den Fokus. Um dies stärker zu fördern, will er im Landratsamt eine Beratungsstelle einrichten, die sich besonders dem Thema der Barrierefreiheit widmet. Dabei betonte er aber auch weiter, dass zuvorderst auch die landkreiseigenen Liegenschaften zuvorderst diese Anforderung erfüllen müssen.

Kerstin Schnapp indes würde hier noch einen Schritt weitergehen. Für sie wäre es dringend geboten, nicht nur eine Beratungsstelle einzurichten, sondern auch einen entsprechenden Führer zu erstellen. „Man muss die Menschen auch über barrierefreie Zugänge informieren“, so Schnapp.

Viele Themen finden man auch – so wie zum Beispiel die Wohnungsknappheit – bei anderen Parteien. Doch eines machte Ettenhuber beim Wahlkampfabschluss noch einmal deutlich. Er steht für neue Wege. „Wir müssen ausgetrampelte Pfade verlassen und auch neue Ideen zulassen“, so der Kommunalpolitiker. Der Landratskandidat ist keiner der damit das Rad neu erfinden will, sondern einfach ein Politiker, der den Blick über den eigenen Tellerrand richtet, um zu sehen, wie andere Landkreise mit den Problemen umgehen. „Ein rollender Supermarkt ist keine neue Erfindung, aber er könnte unter Umständen Probleme, die gerade ältere Menschen beim Einkaufen haben lösen.“

Ettenhuber betonte dabei, dass man den komplexen Problemen unserer Zeit kaum mit einfachen Patentrezepten begegnen kann. „Wir sind alle gefordert uns Gedanken zu machen und Ideen zu entwickeln“, so der Grüne. Dabei machte er aber eben auch deutlich, dass eine grüne Handschrift, gerade in Zeiten, in denen vieles, was hart erkämpft wurde, wieder zur Disposition steht, wichtig ist. In diesem Zusammenhang richtete er einen eindringlichen Appell an alle Landkreisbürger, am Sonntag vom Wahlrecht Gebrauch zu machen und die Stimme abzugeben.
 

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