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ProWirtschaft Netzwerktreffen auf dem Bienenhof Pausch

(Pfaffenhofen, wk)

Gut 20 Mitglieder von ProWirtschaft Pfaffenhofen trafen sich zum Netzwerktreffen auf dem Bienenhof Pausch in Unterschnatterbach. Sie wurden von Helga und Albrecht Pausch sehr umfangreich über Bienenhaltung, Honig-, Essig- und Brandweinherstellung informiert, denn beim Ehepaar Pausch geht es nicht allein um die Herstellung von Honig, sie haben sich im Laufe der Jahre deutlich von Imkern zu Allroundern entwickelt.


Albrecht Pausch erläuterte, wie er in einem Reihenhaus in Reisgang als Hobby mit zwei Bienenvölkern begann und wie sich das Hobby immer mehr ausweitete, so dass er erst einmal ein Sabbatical-Jahr einlegte, um zu testen, ob das Hobby für ihn auch als Beruf taugte und sich dann zusammen mit seiner Frau entschied, das Hobby zum Beruf zu machen. Sie konnten 2004 nach Unterschnatterbach aussiedeln und sich den landwirtschaftlichen Hof errichten, der im Laufe der Jahre sogar erweitert werden musste.

Helga und Albrecht Pausch erklären das Leben der Bienen
Heute betreuen sie 240 Bienenvölker, die ihnen pro Jahr gut 12 to Honig liefern. Da die Bienen nicht nur in der Region, sondern bis nach Brandenburg oder in die Rheinpfalz transportiert werden, um alle möglichen Blütenarten abzusammeln, kann der Bienenhof die verschiedensten Honigsorten anbieten, von Wald, Akazien- bis zu Kastanienhonig. Erstaunlich war, dass weder in Brandenburg noch in der Rheinpfalz Bienenvölker gestohlen wurden, dafür aber immer wieder in der Region. Bienen sammeln bis zu 300 kg Honig, von denen der Imker ihnen 250 zur Verpflegung lässt. Die Bienenkönigin wird permanent gefüttert und legt bis zu 2.000 Eier pro Tag. Bienen haben eine ausgeprägte Kommunikationstechnik, mit der sie den anderen die Standorte für gutes Futter mitteilen können und schaffen es, selbst im Winter eine Temperatur von 35 Grad im Bienenstock zu erzeugen. Ein Bienenvolk umfasst im Sommer gute 50.000 Bienen und der Preis für ein neues Bienenvolk liegt bei gut 150 Euro, für Bio-Bienen bei gut 250 Euro.

   verschiedene Edel-Essig-Sorten                       Essigprobe zum Abschlecken
Um von negativen Witterungseinflüssen und möglichen Bienen-Krankheiten unabhängiger zu werden, hat sich das Ehepaar Pausch zusätzlich für eine Weiterverarbeitung von Honig entschieden. So wird Essig in verschiedensten Geschmacksrichtungen und Honigwein hergestellt und Obst (auch aus eigener Ernte) zu hervorragenden Obstbränden gebrannt. Alles in Eigenregie und unter Beachtung schärfster Bioland-Kriterien, denn der Bienenhof ist ein zertifizierter Biolandbetrieb, der zusätzlich noch eigene Qualitätskriterien entwickelt hat. Hinzu kommt, dass der Bio-Hof einen großen Anteil erneuerbare Energien für die Produktion einsetzt und somit den Verbrauch fossiler Brennstoffe weitgehend reduziert hat. Selbst die Brennkessel in der Destillerie werden mit Holzpellets beheizt, damit waren die Pauschs die ersten auf diesem Gebiet, die das versuchten. Helga Pausch, die anfangs eigentlich nicht viel vom Hobby ihres Gatten hielt, ist seit langem Tierwirtschaftsmeisterin im Bereich Bienenhaltung (Imkermeisterin) und hat für ihren Abschluss den bayrischen Staatspreis erhalten. Albrecht Pausch ist, wie er selber sagt „Hilfskraft im Bienengewerbe“ seiner Gattin und Edelbrandsommelier. Beide sind stolz auf ihre Leistung, das konnten auch die Mitglieder von ProWirtschaft Pfaffenhofen eindeutig bestätigen, die nach der umfangreichen Führung, Information und Verköstigung die Möglichkeit zum Einkauf im Hofladen nutzten.

Honig- und Branntwein-Verkostung im Laden der Brennerei

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