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Frei machen von Profit- und Vorteilsdenken

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Pfaffenhofen, 25.7.2012 (mh). Wer sich in der Zusammenarbeit mit anderen frei macht von Profit- bzw. Vorteilsdenken und wer bereit ist, über seinen bisherigen Horizont hinauszudenken, der wird für die Zukunft in einer sich verändernden Gesellschaft und Arbeitswelt am besten gerüstet sein.

Bei der ersten Zukunftsdiskussion von ProWirtschaft wurde diese Erkenntnis als ein wesentliches Element einer nachhaltigen Entwicklung herausgearbeitet. Und gerade auf diesem Gebiet möchte die Organisation Vorreiter sein und ihren Mitgliedern, aber auch anderen Interessenten in ihrem Netzwerk eine Plattform zur Zusammenarbeit bieten.
Bei seinem Vortrag vor gut zwei Wochen hatte der Zukunftsforscher Erik Händeler ProWirtschaft die These für den ersten Diskussionsabend mitgegeben und sie war noch einmal für alle sichtbar angeschrieben: „Der einzige entscheidende Wettbewerbsunterschied, wodurch sich in Zukunft Regionen noch unterscheiden, ist die Fähigkeit der Menschen vor Ort, zusammenzuarbeiten.“ 15 Teilnehmer waren ins Hotel Müllerbräu gekommen, womit man überaus zufrieden war. „Wir hätten auch mit fünf begonnen“, meinte ProWirtschaft-Vorsitzender Franz Böhm. Natürlich hoffen er und seine Vorstandskollegen aber, dass die Initiative in Zukunft weitere Kreise zieht – denn das Anliegen ist hoch aktuell.
Moderator Dieter Andre, der stellvertretende Vorsitzende von ProWirtschaft, ließ die Diskussion frei laufen und drängte sie in keine bestimmte Richtung: Gerade das machte den besonderen Reiz des Abends aus. Nur zu Beginn warf er einige Stichworte bzw. Denkanstöße in die Runde: sich noch besser vernetzen, durch Meinungsaustausch mit und von anderen lernen, „Input für neue Denkweisen erhalten“, den eigenen Standpunkt immer wieder überprüfen und sich so weiterentwickeln.

Mehrfach wurde in der Diskussion darauf hingewiesen, dass es auch in der Vergangenheit in Pfaffenhofen schon gut gemeinte Ansätze für eine Vernetzung und eine Zusammenarbeit im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung gegeben habe – beim Stadtmarketing wie auch in diversen Zusammenschlüssen von Gewerbetreibenden und Unternehmern. Doch nichts davon habe nachhaltig gewirkt, vielmehr seien alle Aktivitäten wieder eingeschlafen. Theo Hirschberger warf deshalb die Frage auf: „Wie wird die Sache jetzt angegangen, dass sie auch dauerhaft etwas bringt?“

Der Schlüssel scheint, wie sich in der weiteren Diskussion herauskristallisierte, in der Erwartungshaltung und Denkweise zu liegen. Die bisherigen Versuche seien letztlich daran gescheitert, dass immer auch monetäre Absichten damit verbunden gewesen seien. Davon müsse man sich lösen und stattdessen bereit sein, selbst etwas einzubringen, forderte Dieter Andre – und zumindest bei den Anwesenden hatte er die volle Zustimmung. „Kommunikation ohne dass man immer gleich den eigenen Vorteil sieht“, forderte beispielsweise Karl-Heinz Tarantik und Franz Böhm zeigte sich froh, „den früheren Aktionismus“, der rein auf Profit abgezielt habe, mit der Neuausrichtung von ProWirtschaft ad acta gelegt zu haben.

Angeregt wurden noch weitere Aspekte der Nachhaltigkeit diskutiert. Gastronom und Müllerbräu-Wirt Bernd Weinhart machte einen interessanten Vorschlag: Im Interesse einer noch intensiveren Kommunikation solle auf der neuen Homepage von ProWirtschaft eine Art Blog eingerichtet werden, auf dem Mitglieder anderen ihre Probleme mitteilen und einen Erfahrungs- und Meinungsaustausch dazu anstoßen können. Eine Anregung, die genau auf der Linie für den nächsten Diskussionsabend am 22. September liegt. Die These dafür stand am Ende des Abends eindeutig fest: „Kommunikation ist die Grundlage der Zusammenarbeit.“

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