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Fusion unter Dach und Fach

(Pfaffenhofen/Ingolstadt, hr)


Die Vorständer der Hallertauer Volksbank nach der positiven Abstimmung

Wenn man an die Fusion von Banken in der Region denkt, dann wird man sich in erster Linie an die geplatzten Gespräche der Sparkassen erinnern. Dass es anders geht, haben die beiden Volksbanken unter Beweis gestellt.

Ruhiger hätte die letzten Vertreterversammlungen der Hallertauer Volksbank und der Volksbank Bayern Mitte kaum laufen können. Ohne großen Redebedarf votierten die Delegierten mit 98 beziehungsweise 99 Prozent für den Zusammenschluss. Eine wegweisende Entscheidung.

„Wir sprechen in der Bankenbranche nicht mehr von kurzfristigen Erscheinungen, sondern von klimatischen Veränderungen des Umfelds.“ Mit diesen Worten traf Vorstand Andreas Streb den Nagel auf den Kopf. Seit vielen Jahren haben vor allem die kleinen und regionalen Banken mit den stetig steigenden gesetzlichen Vorgaben einerseits und den sinkenden Zinsen anderseits zu kämpfen. Es wird zunehmend ungemütlicher. Aus diesem Grund gaben die Aufsichtsräte beider Banken bereits im Februar grünes Licht, um über eine Fusion zu verhandeln.

Auch die Ingolstädter votierten mit einer überwältigenden Mehrheit für die Fusion

„Als Einzelne stehen wir immer wieder vor schwierigen Entscheidungen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende der Hallertauer Volksbank, Ernst Petz. Schwierig vor allem deswegen, weil man mit der Fusion seine Eigenständigkeit aufgibt. Doch im Gegenzug kann man von der gemeinsamen Stärke profitieren. „Die Menschen wünschen sich gerade in unsicheren Zeiten Verlässlichkeit und Beständigkeit“, führte er aus.

Aus diesen Überlegungen erwuchs letztlich der Gedanke zu fusionieren. „Unser Ziel war es, die Kompetenz vor Ort zu steigern, die Filialstruktur zu erhalten und unseren Kunden mehr Service bieten zu können“, erklärte Vorstand Andreas Streb. „Wir sind uns sicher, dass durch diese Entscheidung eine zukunftsfähige Entscheidung in der Region entsteht“, fügte er an. Ähnlich äußerte sich sein Kollege Richard Riedmaier. „Die neue Größe ermöglicht neue Effizienz- und Kostenvorteile und hilft bei der Bewältigung der regulatorischen Anforderungen.“ Dass es am Ende keine Fusion ist, bei der eine Bank der anderen die Bedingungen diktiert, sondern dass man sich auf Augenhöhe begegnet, das würdigten auch die Vertreter beider Häuser. So setzt sich die künftige Führungsspitze aus den drei Vorständen der Volksbank Bayern Mitte und ihren Kollegen aus Pfaffenhofen zusammen. Ebenso paritätisch ist der Aufsichtsrat aufgeteilt. „Es ist eine Fusion der Stärke“, so Vorstand Thomas Lange.

Das neue Geschäftsgebiet der Volksbank Bayern Mitte

Insgesamt entsteht durch den Zusammenschluss eine Bank mit einer Bilanzsumme von rund vier Milliarden Euro – finanziell einer der größte Player in der Region. „Ich freue mich sehr über das vertrauensvolle Votum unserer Vertreter“, sagte Vorstandsvorsitzender Richard Riedmaier. „Wir werden aus beiden Häusern ein noch leistungsfähigeres Institut für unsere Mitglieder und Kunden machen“, versprach er, nachdem die Ingolstädter mit über 99 Prozent für die Fusion gestimmt hatten.
 

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