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Die Stianghausratschn auf dem Ilmbrettl

(Pfaffenhofen / Hettenshausen, aem)


 

Auf der Bühne des „Ilmbrettls“ spielte gestern Abend die Stianghausratschn beim Schrätzenstaller in Hettenshausen ihr Programm. Da hatten die Veranstalterinnen vom Kulturbüro8, Sabine Beck und Anja Rupp, wieder einmal mehr ein glückliches Händchen bei der Auswahl ihrer Kabarettistin bewiesen. Denn Rosi Spielberger, so ihr richtiger Name, hatte das (fast) volle Haus von Anfang an unter Kontrolle.

 

Nachdem sie sich vorgestellt hatte – und sie erzählte von ihren Anfängen, als sie nur zwei Griffe auf der Gitarre konnte – wanderte sie erst einmal durch die Publikumsreihen auf der Suche nach zwei Freiwilligen. Streithansln sollten es aber sein, also ein Pärchen, welches gerade gestritten hatte. Ein Mann meldete sich auch prompt per Handzeichen und erklärte, seine Frau sei aufgrund einer vorangegangenen Auseinandersetzung erst gar nicht mitgekommen. Aber die Stianghausratschn brauchte ja ein Pärchen. Das fand sie auch. Der Wortschwall bayrischer Beleidigungen, der dann jeweils auf den anderen in Gestalt der Stianghausratschn niederprasselte, war schon leicht derb. Allerdings kam die Kabarettistin hiermit bestens beim Publikum an und hatte die Lacher auf ihrer Seite.



 

Beeindruckend war auch auf alle Fälle das Repertoire an Versen und Reimen. Denn die Stianghausratschn plauderte und sang munter und fröhlich Alltagsszenen aus ihrem Familienleben. Und zwar so treffend, dass sich wirklich Jedermann in einer ihrer Geschichten oder Liedern wieder finden konnte. Als Frau im mittleren Alter mit drei erwachsenen Kindern, einer Oma, einem Hund, einem Mann und ein paar Freundinnen hatte sie Gesprächsstoff zuhauf. Ihr trocken witziger – zuweilen auch leicht bissiger - Humor war zielgerichtet. Treffsicher kamen die Pointen und sie erheiterte mühelos drei Stunden lang die Besucher des Ilmbrettls.

Ganz geschwind' schrieb sie für jede Situation ein Gesangsstück in Reimform. Ihrem ältesten Sohn das Lied „Chill amoi, Mama“ oder „Schmeiß' weg, bevor da Papa kommt“; ein gut gemeinter Rat an ihre Kinder, weil ihr Mann sich von nichts trennen kann und alles aufheben muss. Sie berichtete in Liedform über den Großkampftag beim Aldi, wenn wieder einmal Kinderanoraks und Push-up-BH's im Angebot waren oder über die Freundin, die auf facebook postet, dass ihre Kaffeemaschine entkalkt werden muss. Die Stianghausratschn hat mittlerweile vier CD's herausgegeben und brachte hieraus am gestrigen Abend ein buntes Potpourri.



 

Die Stianghausratschn regte sich über den vermehrten Gebrauch von Anglizismen und Scheinanglizismen in der deutschen Sprache ebenso auf wie darüber, dass bayrische Begriffe verdrängt werden. „Des heißt Leberkäs' und net Fleischkäs“ und erzählte, wo sie diesen Begriff auf einer Speisekarte entdeckt hatte. Oder wie sie im Radio beim Sender Antenne Bayern einer Moderatorin lauschen konnte, die da offenbarte: „Das Wetter ist heute so toll, da kann man direkt ein after-work-Biergarten-date ausmachen“.



 

Für absolute Brüller sorgte die Stianhausratschn mit ihren Handpuppen, Frau Gscheid und Frau Haferl, die beide im dritten Stock eines großen Münchner Mietshauses wohnen und ihre Nachbarn hinterrücks ausrichten.
 


 

Die nächste Veranstaltung auf dem Ilmbrettl ist bereits nächsten Donnerstag.

Alle Informationen zum Ilmbrettl gibt’s auf www.ilmbrettl.de.

Informationen zur Kabarettistin finden Sie auf www.stianghausratschn.de.
 

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