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Zwei Jubiläen und der sympathischste Botschafter Europas

(Wolnzach, hr)

„Vor 25 Jahren kamen die ersten Menschen aus Osteuropa in Deutschland an“, erklärt Mátyás Szürös, Konsul von Ungarn. Der Anfang vom Fall des „Eisernen Vorhanges“ und der Beginn eines neuen Europas. In Wolnzach feierte man am vergangenen Freitag aber nicht nur die ersten Schritte eines geeinten Europas, sondern auch 25 Jahre WA-Galerie.

„Es freut mich, dass ich zu diesem ganz besonderem Tag so viele hier in Wolnzach begrüßen darf“, so Verlagschef Eduard Kastner. Mehrere hundert Gäste waren seinem Ruf gefolgt und ins Deutsche Hopfenmuseum gekommen. Dieses Mal stand die Vernissage nämlich unter einem ganz besonderen Thema. Bayern – Ungarn, so lautet der Titel der Ausstellung.

Bayern – Ungarn? Was verbindet beide denn? Mehr als man augenscheinlich denken mag. Die Geschichte beginnt schon im Jahre 995. Damals heiratete Gisela von Bayern den späteren König von Ungarn Stephan. Der Beginn einer sehr engen Verbindung, das betonte auch Konsul Mátyás Szürös: „Bayern und Ungarn sind sich sehr ähnlich, vor allem was die Werte und die Gemeinschaft angeht.“

Wie tief diese Verbindung ist, das konnte man auch bei den Künstlern sehen. Laura Kossack, Szlard Huszank, Viktor Hagea, Tibor Horvath und Tibor Bozi zeigten ihre Heimat in einem neuen Licht. Die Mainburgerin Laurau Kossack widmete sich dabei besonders dem Thema Krieg. Auch so manch anderer Künstler setzte sich kritisch mit dem heutigen Ungarn auseinander. Aber an diesem Abend standen nicht die Differenzen im Vordergrund, sondern ganz im Gegenteil das, was die Menschen beider Regionen miteinander verbindet.

Doch nicht immer war die Verbindung beider Länder so wie sie heute ist. Nach dem 2. Weltkrieg fiel der „Eiserne Vorhang", der sich genau vor 25 Jahren zum ersten Mal in Ungarn wieder hob. Doch damit war man noch lange nicht bei einem vereinten Europa angelangt. Es brauchte Menschen die das auch vertreten, die dafür einstehen. Einer dieser Menschen ist Eduard Kastner, ein Kämpfer für ein geeintes Europas. „So wird mir heute eine besondere Ehre zuteil“, erklärte Dr. Ingo Friedrich, Präsident der Europäischen Bewegung Bayern. „Ich darf Sie zum sympathischsten Botschafter Europas ernennen.“ Eine Auszeichnung, die den Wolnzacher Verlagschef sehr freut, und er zeigte sich tief berührt, ist er doch ein glühender Verfechter der europäischen Einigung.

Es war aber nicht die einzige Auszeichnung, die der Wolnzacher Verlagschef an diesem Abend bekam. Bürgermeister Jens Machold und Alois Siegmund, Kulturbeauftragter von Wolnzach, überreichten ihm das Wolnzacher Hopfensiegel in Silber. „Eduard Kastner hat sich in besonderer Weise um Wolnzach verdient gemacht“, so der Bürgermeister. Auch Alois Siegmund blickt auf mehr als 24 Jahre gemeinsamer Arbeit zurück. „Er hat uns in Wolnzach die Kunst näher gebracht“, so Siegmund und erinnert sich an die zahllosen Ausstellungen. Dabei hat Eduard Kastner nicht nur die unterschiedlichsten Künstler nach Wolnzach geholt, sondern die unterschiedlichen Menschen zusammengebracht. „Auch das Jubiläum trägt maßgeblich seine Handschrift“, fügte Bürgermeister Jens Machold an.

Gemeinsam mit den zahlreichen Gästen wurde dann also nicht nur der Fall des „Eisernen Vorhangs gefeiert, sondern 25 Jahre WA-Galerie. Ein gelungenes Jubiläum, das sich auch perfekt in die Feierlichkeiten der 1200-Jahr-Feier Wolnzachs einfügte.

 

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