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Danke Scheyern - Danke Cantona.

(Scheyern, rs)

"Danke Scheyern." bedankten sich Adulescens aus Aichach nach ihrem Auftritt beim erstmals im Scheyrer Prielhof ausgetragenen Music Festival. "Danke, Cantona." möchte man dem hinzufügen, denn dieser Event ist ganz sicher ein wesentlicher Mosaikstein mehr in der Vielfalt kultureller Veranstaltungen im Landkreis.

"Aus dem Liveclub wird ein Festival!" schreiben die Veranstalter um Andreas Baierl in ihrer Vorankündigung. Der Cantona Liveclub war gut 3 Jahre lang der erste und bisher einzige Liveclub in Schrobenhausen, bevor er im Dezember 2012 wegen nicht umsetzbarer Auflagen geschlossen werden musste. Um den Bands aus der Region, aber auch von weiter entfernt dennoch eine Plattform für Auftritte zu geben und das interessierte Publikum zu bedienen, wurde heuer eben das Cantona Music Festival ins Leben gerufen.


Zach Mathieu aus Schrobenhausen

Und die Premiere kann sich sehen lassen. Ein abwechslungsreiches Programm ohne Längen – jede Band spielt maximal eine Stunde – mit ambitionierten ebenso wie bühnenerprobten Musikern haben die Macher zusammengestellt. Es war noch hell und richtig warm am späten Freitagnachmittag, als A Home A Heart Whatever aus Augsburg mit etwas Verspätung gegenüber dem ursprünglichen Programm die Bühne betraten. Die Elektrik im altehrwürdigen Vierseithof hatte den Technikern anfangs noch ein paar Sorgen bereitet. Ludwig Van folgten im Programmablauf, aus dem höchsten Norden der Republik angereist, aus Flensburg nämlich. Paper & Places wiederum hatten es nicht ganz so weit, aus Regensburg nach Scheyern gekommen präsentierten sie einen ruhigen, melodischen Indie-Rock, etwas zum Zuhören, bevor der Sound mit Zach Mathieu aus Schrobenhausen wesentlicher härter wurde.


Adulescens aus Aichach

Ohne den vorgenannten Bands zu nahe treten zu wollen, waren sie dennoch in erster Linie der Aufgalopp zu den beiden Top-Acts des ersten Festival-Tages. Adulescens mit ihren etwas sphärischen Synthie-Klängen, dem wunderbaren Gesang der beiden Maximilians, nämlich Maximilian Wallner und Maximilian Wörle und last but not least einer beeindruckenden Lightshow mit Laser und LED. "Ihr seid ja doch mehr Besucher, als man von unten so meinen würde." begrüßten die Aichacher ihre Fans. In der Tat scheinen einige der Besucher erst später am Abend in den Prielhof gekommen zu sein, denn gegenüber dem früheren Abend füllte sich das Areal jetzt doch ein wenig.


Slut aus Ingolstadt

Unbestrittener Haupt-Act des Freitags waren Slut aus Ingolstadt. 20 Jahre Bühnenerfahrung, Tourneen und Studioatmosphäre waren allgegenwärtig. Ohne große Vorreden und Ankündigungen ging es los mit Stücken aus ihrer 2013er CD „Alienation“ und einem bunten Querschnitt ihrer Schaffensperioden. Die Schriftstellerin Julie Zeh hat über Slut und ihre Musik einmal gesagt: „Die Lieder brechen mit dem klassischen Song-Schema, wechseln die Richtung, überraschen mit immer neuen Einfällen und bewahren trotzdem ihren Ohrwurmcharakter.“ Und genau das trifft es: Slut wechseln Tempi, überraschen mit Brüchen in der Melodie und integrieren unterschiedlichste Soli, ohne dabei an Durchgängigkeit und Wiedererkennungswert zu verlieren. Hinzu kommt eine bemerkenswerte Ausstrahlung von Frontmann und Sänger Christian Neuburger, der gar nicht viel machen muss und dennoch die Fans in den Bann zieht.

Leider schien der Besucherandrang zumindest am Freitagabend Luft nach oben gelassen zu haben. Was auch immer der Grund gewesen sein mag, dass der eine oder andere nicht nach Scheyern gekommen ist (zu wenig Werbung und Öffentlichkeitsarbeit?, zu hohe Preise?), die Auswahl an Bands kann es gewiss nicht gewesen sein. Mehr Abwechslung geht nicht, und die Qualität hat definitiv auch gestimmt. Bleibt zu hoffen, dass der zweite Festivaltag den Veranstaltern mehr Besucher beschert und dass es nach der diesjährigen Premiere auch zukünftig heißt: CANTONA Music Festival im Prielhof Scheyern zwischen Schrobenhausen und Pfaffenhofen!

Hinter diesem Link geht es zu Bericht und Fotostrecke des zweiten Tags.

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