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Ein begeisternder Gottesdienst

(Wolnzach, hr)

Lohwinden – das kleine Dorf in der Nähe von Wolnzach hatte zum 350-jährigen Jubiläum seiner Wallfahrtstradition geladen und alle waren gekommen. In einem feierlichen Gottesdienst, gehalten von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, zu dem auch Bayerns Heimatminister Markus Söder angereist war, wurde deutlich, welche Bedeutung gerade heute diese Pilgertradition immer noch oder vielleicht auch gerade wieder hat.

„Es ist für uns eine außerordentliche Wertschätzung sie hier erneut in unserer Pfarrei begrüßen zu dürfen“, so Pfarrer Przemyslaw Nowak. Nach der Einweihung des Pfarrheims ist es der zweite Besuch des Regensburger Bischofs in der kleinen Pfarrei innerhalb von zwölf Monaten – und darüber darf man sich wirklich sehr freuen.

Aber auch wenn sich viele Gläubige natürlich über den Besuch des Regensburgers freuten, die „Hauptperson“ an diesem Tag war eine andere: Es war die schwarze Madonna! Eben jene Madonna, zu der vor 350 Jahren ein junger Österreicher betete und die Sprache wieder fand.Der Beginn einer Wallfahrtstradition, die bis heute ungebrochen ist. Immer wieder gibt es aus Gemeinden innerhalb der Hallertau Bittgänge nach Lohwinden. „Es ist ein Zeichen wie tief der christliche Glaube, aber auch die Religion in unserer Gesellschaft verankert sind“, so Nowak weiter.

Etwas das man das ganze Jahr an den Wallfahrermessen in dem kleinen Gotteshaus sehen kann. Und so war es vielen auch ein Bedürfnis zu diesem Jubiläum nach Lohwinden zu pilgern. Von Wolnzach, Gosseltshausen aber auch von Rohrbach brachen die Gläubigen auf, um letztlich gemeinsam das zu feiern, was den christlichen Glauben so lebendig macht. „Die Kirche ist kein abgeschlossener Zirkel, sondern sie ist auch gerade ein Wegweiser für die Menschen“, erklärte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer und verwies dabei auch auf die Bedeutung des christlichen Glaubens weltweit. Doch am Ende muss man den Blick gar nicht in die Ferne schweifen lassen, um zu erkennen, welche Stellung die Kirche innerhalb der Gesellschaft hat. Ein Blick nach Lohwinden genügt. Nicht nur hat man dort über viele Monate ein Jubiläum geplant und, wie auch der Bischof sagte, perfekt organisiert, sondern es kamen mehr als 800 Gläubige zu diesem Pontifikalamt. „Das ist ein starkes Zeichen, wie lebendig der Glaube heute immer noch ist“, so Voderholzer.

„Der Glaube ist für mich persönlich auch ein Quell der Kraft“, erklärte Bayerns Heimatminister Markus Söder. Der Franke war der Einladung gefolgt und kam wie viele Pilger zum Jubiläumsgottesdienst nach Lohwinden. Auch er war am Ende tief beeindruckt, nein bewegt von der Messe. Umrahmt von der Bläsergruppe um Papstpilot Martin Ott, konnte man von der ersten Sekunde an die ganz besondere Atmosphäre spüren. „Es gibt viele die Heilversprechungen machen, aber nur der christliche Glaube bietet den Menschen am Ende Halt“, so Söder weiter und sprach dabei auch von seinem ganz persönlichen Weg zurück zum Glauben. „Wir sind ein christlich geprägtes Land, in dem natürlich Werte wie Toleranz und Hilfsbereitschaft großgeschrieben werden, aber wir dürfen über dies die eigenen Werte und Traditionen nicht vergessen“, fügte der Minister an.

Ein Appell nicht nur an die große Politik in Berlin, sondern mehr noch an die Menschen vor Ort Traditionen zu bewahren und lebendig zu halten. Dass dies gerade in einer immer hektischer werdenden Zeit gelingt, zeigt der kleine Wallfahrtsort. Fern ab vom Alltag pilgern dort auch nach mehr als 300 Jahren die Menschen mit ihren Sorgen und Nöten zur „Mutter Gottes“. Das ist auch die Antwort auf die Frage, die Wolnzachs Pfarrer Johann Braun kürzlich gestellt hat: „An wen wenden wir uns in der Not?“

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