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Historischer Festzug lockte Tausende

(Nandlstadt, cg)

 

Was für Höhepunkt der 1200 Jahrfeierlichkeiten und des Hopfenfestes in Nandlstadt! Tausende säumten die Straßen, waren zum Teil schon eine Stunde früher gekommen, um einen guten Stehplatz mit bester Sicht auf den historischen Festzug durch die Hauptstraße zu ergattern. Und sie wurden nicht enttäuscht! Die 93 Gruppen und Gespanne boten nicht nur etwas fürs Auge sondern gleich noch Geschichtsunterricht.

 

So wurde nämlich chronologisch begonnen mit der ersten Erwähnung des Ortes Nandlstadt: Am 13. März 815 erwarb der Hofkapellan Wago von Zolling von seinem Neffen Toto eine Siedlung in der Gegend, wo der Nandolwespach in die Pfettrach mündet, um sie der Domkirche Freising zu übereignen. Vermutlich bezeichnete dieses Nandolwespach ursprünglich sowohl ein Gewässer als auch eine Siedlung. Schon kurze Zeit später, im Jahre 860, wurde in einer Tauschurkunde ein Hopfengarten in Gründl erwähnt. Diese beiden Ereignisse wurden in dem Festzug gleich zu Beginn dargestellt, der von den Holledauer Hopfareissern angeführt wurde. Danach ging es bunt weiter durch die lange Geschichte von Nandlstadt. Spielmannszüge wechselten sich mit Pferdegespannen ab, auf den kunstvoll dekorierten Wagen sah man alte Bauernutensilien, Handwerkszeug, Hopfengegenstände - begleitet von Menschen in teilweise original alter Kleidung, ob Bauernmagd oder Fürstenfamilie. Alte Feuerwehrfahrzeuge waren ebenso zu bewundern wie übervolle Erntewägen, da wurde das Stroh gedroschen, der Mist gefahren, ob mit Ochsen oder Pferden. Gänse, Esel und sogar Falken und Adler wechselten sich ab mit Pferdekutschen, in einer war Landrat Josef Hauner neben Bürgermeister Jakob Hartl, in einer anderen das Hopfendreigestirn oder die bayrische Bierkönigin. Aber auch die düsteren Zeiten in der Geschichte wurden thematisiert - ein Wagen mit einem Galgen, ein Gefangener in Ketten, die Franzosen nach dem Einmarsch und auch amerikanische Soldaten in ihren Original US Jeeps und Fahrzeugen. Die Osseltshauser Schäffler waren ebenso vertreten wie die Musikkapelle Au und die Musikkapelle Lajen aus Südtirol.
Natürlich nahm der Hopfenanbau einen großen Teil der Themen ein, da saß ein Hopfenzupfer auf dem Wagen oder ein ganzer Hopfengarten war dort oben aufgebaut. Besonders entzückend die zahlreichen Kinder der Kindergärten als Hopfazupfakinder.
Eine große Gruppe kam auf historischen Rädern, eine andere zeigte das berühmte "Goaßlschnalzn", wieder andere gingen als historische Reisende hinter dem "Bockerl " her.
Nach dem Zug traf man sich am Festplatz vor der Hopfenhalle, wo das bunte Treiben am alten Handwerksmarkt mit einem Schäfflertanz zu Ende ging.
 

 

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