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Starke Stachelbären beim Starkbierfest

(Wolnzach, lil)

„Das Starkbierfest ist ein fester Teil der Wolnzacher Kultur“, stellte Johannes Ays, Ortsvorsitzender der Freien Wähler, am gestrigen Abend gleich zu Beginn fest und hieß mit diesen Worten das zahlreich erschienene Publikum zum Wolnzacher Starkbierfest 2015 willkommen. Und so sicher, wie dieser Satz Gültigkeit besitzt, ist es auch unumstritten, dass die Stachelbären wiederum ein fester Teil des Starkbierfestes sind. Mit vollen Krügen des guten Maximators und musikalischer Umrahmung durch die Tanzlmusik Maschant genossen die Gäste das rund zweistündige Kabarettprogramm, das dieses Jahr mit ganz besonders starken Pointen punktete.

„Wenn Kasperltheater, dann g'scheid“, begrüßte so auch gleich Michael Eberle die Wolnzacher in der Volksfesthalle – dieses Jahr schon um kurz nach 19 Uhr. Damit sei Wolnzach die europaweit erste Gemeinde, die schon am Samstag auf Sommerzeit umgestellt habe, warf der Stachelbär in die Runde, bevor ihm einfiel, dass der frühe Veranstaltungsbeginn eigentlich einen anderen Grund hat: „Achso ja! Wegen eurer Nachbarin mussten wir heute so früh anfangen!“ Früher habe man schließlich noch fast jeden Tag in der Hopfenmetropole gefestelt, heute hingegen sei eine solche Veranstaltung die Ausnahme. „Und weil das heute eben eine Ausnahme ist, kann eure Nachbarin keine machen“, erklärte Eberle. Pünktlich um 22 Uhr müsse daher das laute Treiben ein Ende finden, bis dahin wurden die Wolnzacher aber aufgefordert, zu zeigen, wie laut sie, ihr Applaus und ihre Stimmen als Zeichen der Freude am Feiern sein können.

Aber auch in anderer, nämlich politischer Hinsicht, habe Wolnzach schon bessere Zeiten erlebt. Ganze zwei Stunden müsse der aktuelle Gemeinderat in jeder Sitzung erst einmal streiten, bevor man zu den Sachthemen gelange – da wäre man früher schon längst beim Saufen gewesen. So bot die momentane Lage in Wolnzach dem bekannten Dichter Herrn Schieger, alias Claus Drexler, endlich genügend Stoff für sein erstes Buch „Peinliche Plätze und Personen von A-W“ – immerhin für X, Y und Z habe sich nichts Peinliches gefunden. Wohl aber beispielsweise für W, wie der Wolnzacher Watergate-Affäre oder anders gesagt: dem Fremdwaschen des Marktgemeinderates Wallner.

Auch die neue Sitzordnung im Gemeinderat ließen die Stachelbären natürlich nicht aus. „Eigentlich muss man ja einfach die, die ratschen, auseinandersetzen“, erklärte Drexler aus der Sicht eines Lehrers. In Wolnzach aber sei ja eine alphabetische Anordnung im Gespräch, was nicht so ganz einfach sei, denn das setze voraus, dass die Wolnzacher Gemeinderäte erstens ihren Namen und zweitens das Alphabet kennen müssten. Ganz anders blickte die Reinigunsdame der Toiletten am Wolnzacher Volksfest, alias Brigitte Moser, auf den Gemeinderat. „Ich kenne sie alle von der Pieselpause und weiß auch immer schon alles, was ausg'macht wird, schon lange bevor es in der Zeitung steht“, erklärte sie mit einem Augenzwinkern. So habe man sie vor der letzten Wahl auch gefragt, ob sie nicht als weibliche – und damit erfolgsversprechende – Bürgermeisterkandidatin für die neu gegründete Liste antreten wolle. Allerdings habe man sich nach diesem Angebot nie mehr bei ihr gemeldet. Das sei aber wohl am Ende ganz gut gewesen, schließlich hätte es für sie kein Problem dargestellt, den Job vom Machold zu übernehmen, aber ob er sich in ihren so schnell hätte einarbeiten können?

Nach einem Boxkampf zwischen Wolf, dem Baumeister und dem politischen Wadelbeißer Käser, gespielt von Volker Bergmeister, gab schließlich Roland Andre noch einen Einblick in sein Paunzhausener Privatleben und den neu angeschafften Thermomix. Dieser sei sehr praktisch, denn dort könne er alle Zeitungsartikel über Herrn Straub einfach kleinhäckseln lassen und dann als Meerschweincheneinstreu verwenden. „Da hat das Geschwafel vom Straub dann auch noch einen Sinn“, freute sich Andre.

Nach einer abschließenden Einweisung der "Zuagezogenen" in das Wolnzacher Entsorgungssystem, nach dem die grüne Tonne für Papier, aber der grüne Punkt für den gelben Sack sei, es eine gelbe Tonne sogar gar nicht gebe, wurde es um kurz vor 22 Uhr noch einmal richtig laut in der Volksfesthalle. Denn als das Stachelbär-Ensemble aus Michael Eberle, Claus Drexler, Brigitte Moser, Volker Bergmeister und Roland Andre den Abend beendete, gab es langen, tosenden Applaus für dieses wirklich starke Programm zum diesjährigen Starkbierfest der Freien Wähler.


 

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