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Hier wird die Zukunft gestaltet

(Wolnzach, hr)

Die Hopfenforschung stand im Fokus am 3. Tag des IHB-Kongresses. In Hüll konnten sich die 140 Teilnehmer nicht nur über die neuesten Forschungsansätze im Bereich des Pflanzenschutzes informieren, sondern sich auch über technische Neuerungen und den Stand der Züchtung einen Überblick verschaffen.

„Hier wird die Zukunft des deutschen Hopfenanbaues entschieden“, so Jakob Opperer, Präsident der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Und dass man in Hüll den Trends nicht hinterherläuft, sondern sie auch zu setzen weiß, davon konnten sich alle Kongressteilnehmer in den unterschiedlichen Forschungsbereichen ein Bild machen. „Es ist ein wirklich weltweit einzigartiges Forschungszentrum“, erklärt Michael Möller von der Gesellschaft für Hopfenforschung.

Die Landesanstalt für Landwirtschaft und die Gesellschaft für Hopfenforschung haben in einer Public-private-Partnership etwas Einzigartiges geschaffen. „Hüll ist wirklich der entscheidende Baustein in der Hopfenwirtschaft“, so Johann Pichlmaier und reflektierte in diesem Zusammenhang nicht nur die vielen erfolgreichen Sorten, die dort schon gezüchtet worden sind, sondern auch die Untersuchungen zum Pflanzenschutz und zur Produktionstechnik. „Hier wird die Grundlage für die Zukunft gelegt“, führt er weiter aus.

Auch IHB-Präsident Leslie Roy zeigte sich sehr beeindruckt. „In den USA haben wir diese Partnerschaft zwischen Staat und Wirtschaft nicht“, erklärt er. Und genau diese war es auch, die der bayerische Rechnungshof in seinem Prüfbericht moniert hatte. Doch dabei blieb es letztlich auch, denn von Seiten der Politik kam ein eindeutiges Bekenntnis zur gemeinsamen Forschung. „Einstimmig wurde im Landtag – über alle Parteigrenzen hinweg – für dieses Projekt gestimmt“, erklärt Jakob Opperer. Ein wichtiges Signal für die Zukunft. „Die 1000 Pflanzer aus der ganzen Hallertau können die Forschung alleine gar nicht stemmen“, so Michael Möller. So kann man jetzt nach vorne blicken und sich den kommenden Aufgaben widmen. Eine davon ist auch die Produktionstechnik. Eine automatische Vorrichtung zum Aufhängen des Führungsdrahtes, eine Sensor gesteuerte automatische Gieß- und Bodenspritzmaschine, sowie eine Hopfenspritze – entwickelt in Südtirol für den Weinbau – mit nicht nur einem, sondern mehreren Gebläsen, um das Pflanzenschutzmittel optimal zu verteilen, Johann Portner und Stefan Fuß gaben hier einen Einblick was in Zukunft möglich sein wird.

„Die Verdienste von Hüll sind zweifelsfrei anzuerkennen“, so Joachim Gehde Geschäftsführer von Hopsteiner in Mainburg. Gleichwohl merkte Pascal Piroué an, müsse die Public-private-Partnership noch stärker in den Fokus rücken. Neben der Forschung stand an diesem Tag auch die Weiterverarbeitung auf dem Programm. In diesem Zusammenhang besuchten die Kongressteilnehmer die Firma Hopsteiner. Neben der Firma Barth, der zweite Globalplayer, der in der Hallertau alle Hopfenprodukte – ob Pellets oder Extrakt – für die Brauwirtschaft herstellt. Dabei verwies der Geschäftsführer nicht nur auf die Investitionen, wie dem modernen Hochregalkühlager, sondern auch auch auf die lange Tradition am Standort Mainburg. Hopsteiner kann auf eine 170-jährige Geschichte zurückblicken, der Standort Mainburg auch auf eine 40-jährige. „Heute ist hier unser wichtigster Standort für die Extraktion mit CO2 oder Ethanol“, führte Piroué weiter aus.

 

Für uns sind natürlich beide Verarbeitungswerke, sowohl St. Johann, wo in den kommenden Jahren eine neue Extraktionsanlage aufgebaut wird, aber auch Mainburg von sehr großer Bedeutung in puncto Wertschöpfung“, erklärt Johann Pichlmaier. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht dies, denn in beiden Werken wird rund 45% der Welthopfenernte verarbeitet.
 

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