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Aphrodite - Göttin der Liebe gibt Gastspiel in Scheyern

(Scheyern, rs)

"Aphrodites Zimmer" heißt die diesjährige Produktion der Scheyerer Bühne, die am 12.10. Premiere hat und über einen Monat lang insgesamt 11mal aufgeführt werden wird. Ein ideales Theaterstück für eine Laienbühne, hervorragend besetzte Rollen und tolle Akteure begeistern das Publikum und entlassen es hochvergnügt nach der Aufführung.

Die Geschichte ist einfach: Georg ist mit Veronika verheiratet, mit Horst befreundet und hat ein Verhältnis mit Valerie. Veronika wiederum ist Horsts Geliebte und Hoteldirektor Max hat in Valerie seine Traumfrau gefunden. Zimmermädchen Laura ist die einzige, die alles durchschaut und reichlich Kapital daraus schlägt, ihr Wissen für sich zu behalten. Ach ja: Ruth - Karls Frau - hat mehr als ein Auge auf Georg geworfen.

Sie haben nichts verstanden? Macht nichts. Derartige Beziehungsgeflechte sind ja fast schon Standard in Boulevardkomödien und produzieren natürlich eine überraschende Situation nach der anderen. Zumal das Stück in einem Hotelzimmer spielt, in dem Georg und Veronika eigentlich ihre Silberne Hochzeit feiern wollten. Im Zimmer nebenan - mit Verbindungstür, die nicht verschlossen werden kann - wohnt? Natürlich Valerie, Georgs Geliebte.

Mitte: Regisseur Siegfried Einödshofer

Das Stück "Aphrodites Zimmer" von Walter Pfaus erzeugt eine Handlung, die aufgrund der verschiedenen Beziehungen der Akteure untereinander geradezu die Situationskomiken herausfordert. Die Charaktere sind typisch, die Szenerie nachvollziehbar. Jedoch: die Umsetzung der Charaktere gelingt immer nur so gut, wie sie durch die Schauspieler verkörpert werden! Und da sind dem Regisseur und 1. Vorstand der Scheyerer Bühne, Siegfried Einödshofer, ausschließlich Glücksgriffe gelungen.

v.l.n.r.: Charlotte Maier, Sebastian Seuferling, Michaela Euringer, Philipp Kalthoff, Irma Schmutterer, Karl Euringer, Marianne Seltmann, Karlheinz Reil

Karlheinz Reil als Ehemann und Liebhaber zwischen den Gefühlen, gestresst, überfordert und immer ein wenig selbstmitleidig. Karl Euringer, der sein Verhältnis mit der Ehefrau des besten Freundes scheinbar so gar nicht verwerflich findet. Michaela Euringer als Geliebte, die alles tun würde, um nur endlich "unter die Haube" zu kommen und in Philipp Kalthoff den Partner findet, der ihr den lang ersehnten Antrag macht. Rollentypisch, im Grunde genommen immer nur die eheliche Partnerschaft zurück sehnend, die beiden Gattinnen der Freunde, Marianne Seltmann und Irma Schmutterer. Und dann ist da noch Charlotte Maier als Zimmermädchen Laura, die sich kokett und bestimmend dieses "Sodom und Gomorra" der Beziehungen zunutze macht, unterstützt dabei von ihrem Freund Sebastian Seuferling.

Die Komik des Stücks "Aphrodites Zimmer" liegt einerseits in den Charakteren, wird aber natürlich auch durch die Dialoge geprägt. "Da muasst di hoit ganz offen und ehrlich vor eam histeh, und dann liagst eam was vor." so Ruths Ratschlag an Freundin Veronika, nicht ahnend, dass Veronikas Geliebter Ruths Ehemann ist. Oder die Beruhigung durch den Hotelmanager an den Ehemann des lange verheirateten Paares, bezugnehmend auf das Zimmer der Göttin der Liebe, in dem sie untergebracht sind: " Im Musikzimmer muass ma ja aa ned imma musizieren."

Fazit: ein tolles Stück, super inszeniert und mit ausgezeichneten Schauspielern ideal besetzt. Einziger Wehrmutstropfen: wer sich jetzt überlegt, eine Aufführung besuchen zu wollen, muss sich ziemlich sputen, denn die Termine sind schon fast ausverkauft. Infos gibt es auf der Homepage der Scheyerer Bühne.
 

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