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Das dynamische Trio

(Pörnbach, hr)

In rund zehn Monaten werden die Bayern zum nächsten Mal an die Urnen gerufen, um ein neuen Landesparlament zu wählen. Die Kreis-CSU hat in Pörnbach die Weichen für das kommende Wahljahr gestellt und dabei vor allem auf den Nachwuchs gesetzt. Neben Karl Straub, der wieder als Direktkandidat nominiert wurde, schicken die Christsozialen Fabian Flössler ins Rennen um das Mandat für den Bezirksrat sowie Christian Moser, der über die Landesliste in den Landtag möchte.

Aufstellungsversammlungen sind immer auch Krönungsmessen. Dort wird auch versucht Einigkeit und Geschlossenheit zu demonstrieren. Gerade aber bei den internen Querelen um die Führung der CSU, stellte sich im Vorfeld schon die Frage, wird an diesem Abend auch Kritik aufbranden? Nein, oder anders gesagt, nur sehr verhalten. Die Nominierung stand im Vordergrund.

Mit einem Ergebnis von 96,2 Prozent schickten die Christsozialen den Wolnzacher wieder ins Rennen um das Landtagsmandat. Ein Ergebnis, das, wie Straub sagte, ein „wahnsinniger“ Vertrauensbeweis für die geleistete Arbeit sei. Seit vier Jahren sitzt er im Maximilianeum und hat in dieser kurzen Zeit mehr als 40 Reden vor den Abgeordneten gehalten. Ein Umstand, der vor allem auch dem Themengebiet geschuldet ist, mit dem Straub betraut ist. Asyl- und Flüchtlingspolitik, für diese beiden Fragen ist er im Landtag zuständig. Ob Petitionen für eine Aufenthaltsgenehmigung Ausreisepflichtiger oder den Protest gegen Flüchtlingsunterkünfte, der Politiker hat in den vergangenen Jahren hautnah die Reaktionen der Politik zu spüren bekommen. „Wir und nicht die AfD haben als erste diese Probleme erkannt“, so Moser. Er lobte dabei nicht nur das Handeln der Landesregierung, sondern auch das besonnene Vorgehen vor Ort.

Wenn man zurückblickt, dann ist es vor allem die Flüchtlingskrise, die den Menschen im Gedächtnis geblieben ist. Auch heute überlagert sie noch viele Diskussionen. Doch wie Straub ausführte, gab es zahlreiche Erfolge zu verzeichnen. So konnte nicht nur der zehnte Haushalt ohne neue Schulden beschlossen werden, sondern gleichzeitig auch neun Milliarden Euro an die Kommunen zurückgegeben werden. Auch in der Energiewende, bei der Bildung, und der Kinderbetreuung sei man hervorragend unterwegs, erläuterte der Parlamentarier. Zu den landespolitischen Themen gesellten sich auch eine ganze Reihe aus dem Stimmkreis. Lärmschutz an der A9, die Ansiedlung der FOS in Scheyern und nicht zuletzt die Petition um das Wolnzacher Volksfest, bei der man mit viel Kraft und Zeit am Ende doch eine Lösung erreichen konnte.

„In den zentralen Themen konnten wir viel bewegen“, bewertete CSU-Kreisfraktionsführer Reinhard Heinrich die vergangenen Jahre. Er lenkte den Blick aber nicht nur auf das Erreichte, sondern auf die Herausforderung der kommenden Jahre. „Wir müssen uns dem Thema des bezahlbaren Wohnraums stellen“, fügte er an. Keine leichte Aufgabe, aber eine, die aus seiner Sicht eine der zentralsten sein wird. „Mit Karl Straub haben wir einen Parlamentarier, der sich für all diese Belange einsetzt“, so Heinrich.
Bei so viel Landespolitik scheint der Bezirkstag fasst ein wenig unterzugehen, doch wie Barbara Breher erläuterte, nimmt auch dieser zentrale Aufgaben im sozialen Bereich wahr. Gerade in den letzten Jahren sind dabei die Kosten, vor allem im Bereich der unbegleiteten Minderjährigen stark gestiegen. Auch aus diesem Grund hatte die amtierende Bezirksrätin das wohl am wenigsten „sexieste“ Thema: die Erhöhung der Bezirksumlage von 19,5 Prozent auf 21 Prozent zu erklären. Aus ihrer Sicht ist dies vor allem auch auf den Koalitionsvertrag der Groko zurückzuführen. „Dort wurde zwar beschlossen, die Kommunen zu entlasten, beim Bezirk jedoch ist von dieser nichts zu spüren“, so Breher, die aus persönlichen Gründen nicht noch einmal um das Amt als Bezirksrätin kandidierte.

Mit ihrem Rückzug bot sich die Möglichkeit der personellen Erneuerung. Fabian Flössler hatte neben Birgit Neumayr seinen Hut in den Ring geworfen. „Es kostet Mut, einen 23-jährigen zu nominieren“, mit diesen Worten hatte das Nachwuchstalent für sich geworben und dabei betont, dass man jetzt die Möglichkeit habe. der Jugend eine Chance zu geben. Flössler machte dabei deutlich, dass er sich dafür einsetzen wolle, dass vor allem bei den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen von den hohen Kosten runterkommt. Kritik äußerte junge Politiker dann vor allem auch am Verhalten von Bezirkstagspräsident Mederer. „Es kann nicht die Aufgabe des Bezirkes zu sein, sich über die Gemeinden zu stellen“, erklärte er mit dem Hinblick auf den Streit bezüglich der Planungskosten für die Brandschutzsanierung des Deutschen Hopfenmuseums.

Nach diesen deutlichen Worten wurde Flössler mit 72 gegen 39 Stimmen zum Kandidaten für den Bezirkstag gekürt. Christian Moser, der über die Landesliste in den Landtag einziehen möchte komplettierte am Ende das Trio.
 

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