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Einbruch mit schlimmen Folgen

(Baar-Ebenhausen , rt)


Fachmann für Diebstahlsdelikte bei der Polizei: Herbert Amler

 

Mehrere Einbrüche im vergangenen Frühjahr in Baar-Ebenhausen haben die örtlichen Grünen veranlasst, einen Informationsabend zu diesem Thema abzuhalten. Ein Polizeibeamter schilderte die mitunter schrecklichen Folgen, die dieses Delikt nach sich ziehen kann und zeigte Lösungen auf, wie Haus und Wohnung sicherer werden.

Ein Einbruch und der damit in der Regel verbundene Diebstahl lösen bei den meisten Menschen eine Schock aus. Zum materiellen oder auch unersetzbar ideellen Verlust bedeutet kommt eine drastische Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls, wenn ein Eindringling die häusliche Intimität zerstört hat. "Die Wohnung sieht aus wie ein Schlachtfeld", schilderte Kriminalkommissar Herbert Amler aus seiner Praxis. Einbrüche nähmen stetig zu und wer glaube, auf dem Land sicher zu sein, der irre sich gewaltig. "Die Täter sind in Banden organisiert und kommen mit dem Auto", so Amler. Eine nahe Autobahn begünstige die Tatortwahl.

Etwa alle drei Minuten komme es in Deutschland zu einem Einbruch, davon seien jährlich eine halbe Million Menschen betroffen. "Jetzt im Sommer ist weniger los, erst bei wieder zunehmender Dunkelheit haben wir wieder Hochkonjunktur", sagt der erfahrene Polizeibeamte aus der Beratungsstelle der Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt, die für die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen, Eichstätt und Stadt Ingolstadt zuständig ist. Besonders schlimm sei, dass etwa zehn Prozent der Opfer langfristige psychische Schäden nach einem Einbruch davontrügen. "Einbrecher stehlen immer auch ein Stück Seele", so Amler. Selbst gestandene Männer könnten nach einem Einbruch oft nicht mehr gut schlafen.

 

 

Amler klärte auf, dass zwischen 12 Uhr und 20 Uhr die meisten Einbrüche zu verzeichnen seien. Die Rollos seien da oben und somit ein Teil des Weges zum fremden Eigentum frei. Von Aussagen versierter Einbrecher hat Amler erfahren, dass sie sich ihre späteren Ziele genau aussuchen und dazu in der Vorerkundung mit dem Auto durch die Wohnviertel fahren, um etwa nach ungesicherten Objekten Ausschau zu halten oder zu erkunden, ob sich jemand im Haus befindet. "Klingeln, das machen die Rumänen", habe Amler von versierten Einbrechern erfahren, die eine Vielzahl anderer Anzeichen für ihre Wahl zu berücksichtigen wüssten. Nur 15 Sekunden brauche ein Einbrecher, um eine Terrassentür aus Holz aufzuhebeln. Im Kreis Pfaffenhofen und Erding sei gegenwärtig ein Einbrecher unterwegs, der sich darauf spezialisiert habe, Fensterrahmen aufzubohren und anschließend durch das entstandene Loch den Griff herunterdrücken zu können.

Der beste Schutz vor Einbruch sei ein Hund, bemerkte Amler. Weitere Möglichkeiten zur Vorbeugung seien neben bestimmten Verhaltensregeln (wie etwa Fenster- und Terrassentüren bei Abwesenheit nicht zu kippen) Alarmanlagen und auch mechanische Schutzvorrichtungen.

 

Tatortfoto der Polizei nach einem Einbruch (Foto: Kriminalpolizei Ingolstadt)

Brigitta Winkelmann vom Grünen-Ortsverein Baar-Ebenhausen bedankte sich bei Amler mit einem Buchgeschenk für die praktischen Tipps, um Einbrechern das Leben schwerer zu machen. Der Applaus von gut 30 interessierten Zuhörern im Sportheim kam als Dank hinzu.

Die Fachberater der Polizei kommen zu Interessierten kostenlos ins Haus und erläutern dort individuelle Präventionsmaßnahmen.

Kontakt:
Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt
Esplanade 40
85049 Ingolstadt
Tel. 0841/9343-3730
Fax 0841/9343-3009


 

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