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Und Manching gehörte den Narren

(Manching, ls)

 

Wenn Einhörner und Piraten durch die Straßen galoppieren, Weihnachtsmänner mit Popcorn um sich werfen und Waldschrate mit Bienen den Ortskern in einen Urwald verwandeln, dann weiß man – der Faschingsumzug hat Manching fest in seinem Griff.


Es war mal wieder ein Spektakel, wie jedes Jahr. Das wissen nicht nur die Manchinger, mittlerweile gibt sich die ganze Region die Ehre, wenn zum Faschingsumzug geladen wird. Dieses Jahr bestachen die Närrinnen und Narren mit besonders phantasievollen Verkleidungen und Wägen. Wer hat schon mal Quallen außerhalb ihres natürlichen Lebensraumes gesehen? Wobei – wenn man mal genau darüber nachdenkt, dann ist der Manchinger Faschingsumzug wohl auch ein recht "feuchtfröhliches Habitat".


Auch die Hoheiten der Region zeigten sich standesgemäß mit wummernden Bässen und sensationeller Stimmung ihrem Volk. Vor allem für Prinz Bastian I und ihre Lieblichkeit Rebecca I war es ein ganz besonderes Ereignis. 50 Jahre gibt es die Manschuko jetzt schon in Manching. Zu ihrem Jubiläum haute die Faschingsgesellschaft zu Recht ordentlich auf den Putz.


Bürgermeister Herbert Nerb ließ sich die Gaudi natürlich nicht entgehen. Wenn ganz Manching auf den Beinen ist, darf er ohne Frage nicht fehlen. Als ehemaliger Präsident, Hofmarschall und mittlerweile Ehrenrat der Manschuko war es für ihn besonders bitter, dass eine Fußverletzung ihn zum Zuschauen verdonnerte. Der guten Stimmung tat das trotzdem keinen Abbruch. „Ich freue mich jedes Jahr wieder darauf.“, meinte er lächelnd.


Ein Käfig voller Narren, in windigen Höhen schwebende Geister, Captain Kirk und seine Mannschaft – die Vereine der Region haben in den vergangenen Wochen wirklich alles gegeben. Hie und da wurde es sogar einen Hauch politisch, wenn sich die Schafe der Niederstimmer Vereine einen Seitenhieb auf Bürgermeister Nerb nicht verkneifen konnten. „Herbert mit seim Bauherrnzwang macht uns Schafen angst und bang.“, war nur eine der Punchlines die auf die ausgiebige Ortskernsanierung anspielten.


Beim anschließenden Faschingsremmidemmi am Rathausplatz gab es dann kein Halten mehr. Gefühlt war ganz Manching unterwegs. Das Fußvolk vermischte sich mit seinen Hoheiten und gemeinsam wurde ausgiebig die 5. Jahreszeit begossen. Es ist und bleibt ein Genuss zu sehen, wie die Menschen hier zu einer bunten Gemeinschaft werden und wenigstens einmal im Jahr den Ernst des Lebens nicht auf ihre Party einladen.
 

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