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Kläranlage: Gemeinderat beschließt die Sanierung

(Wolnzach, hr)

 

Die Kuh ist größtenteils vom Eis! Seit Oktober 2013 zieht sich die Kläranlage wie ein roter Faden durch die Gemeindepolitik. Mit dem Beschluss zur Sanierung scheint der Weg geebnet, das Thema zumindest was den baulichen Aspekt betrifft abgehakt wird. Denn wie alle beteiligten, bekräftigten, sollen die Arbeiten an den beiden Becken in wenigen Monaten beginnen.

Einstimmig votierten die Wolnzacher Ratsmitglieder für den bereits im Dezember das vorgestellte Sanierungskonzept. Demzufolge sollen beide Becken nach einer Ballastierungsphase mit 116 Mikropfählen im Boden verankert werden und anschließen über die aktuelle Bodenplatte eine neue betoniert werden. Wie die beiden Sachverständigen Konrad Steger und Harald Sipple, nochmals bestätigten, ist bei ordnungsgemäßer Ausführung davon auszugehen, dass es weder eine Einschränkung in der Leistungsfähigkeit, noch in der Dauerhaftigkeit geben wird. Auch der Preis spricht letztendlich eine eindeutige Sprache. Die erstellte Kostenschätzung geht bei einer erfolgreichen Sanierung von etwas mehr als 50 Prozent der Kosten aus, die ein kompletter Neubau beider Becken kosten würde. Im Zuge der Schadensminderungspflicht ist der Weg damit vorgezeichnet.

Allerdings betonte Sipple, der seit 30 Jahren als vereidigter Sachverständiger im Bereich Betontechnik tätig ist auch, dass die Sanierung technisch aufwendig ist. So müssen beispielsweise, bevor die Pfähle eingebracht werden, Probepfähle erstellt werden. „Dies ist unerlässlich, nur so können diese genau dimensioniert werden“, so der Experte. Insgesamt braucht man für das geplante Bauvorhaben, wie Sipple erläuterte nicht nur entsprechende Spezialtiefbaufirmen, sondern es werden auch ganz bestimmte Anforderungen an den Beton gestellt. Damit all diese Bedingungen eingehalten werden, wird der Regensburger die Sanierung was die Betontechnik anbelangt begleiten.

„Für uns ist das ein Zeichen, dass der Ingenieurgemeinschaft Fuchs/Weiß sehr daran gelegen ist, das Projekt zu einem positiven Abschluss zu bringen“, wertete Bürgermeister Jens Machold die Aussagen des Fachmanns. Wie Planer Georg Fuchs weiter erläuterte, soll die Maßnahme nach den Vorgaben der Vergabestelle der Regierung von Oberbayern beschränkt ausgeschrieben werden. „Firmen mit dem entsprechenden Know-How können sich für diesen Auftrag bewerben“, so Fuchs. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist werden die Unterlagen gemeinsam mit dem Sachverständigen Harald Sipple geprüft und auf dieser Grundlage eine Entscheidung getroffen. „Unser Ziel ist es mit den Arbeiten Anfang Juni beginnen zu können“, fügte der Planer weiter an. Wenn die Arbeiten nach Plan verlaufen, könnte das erste Becken noch 2017 fertiggestellt sein. Das zweite soll dann im Frühjahr 2018 folgen. Im Anschluss daran soll die Kläranlage in den Probebetrieb gehen.

Nach 50 Jahren hat die alte Anlage ausgedient.Die Sanierungsarbeiten sollen Anfang Juli beginnen.

Wie Rechtsanwalt Thomas Berreth weiter erläuterte, ist es gelungen die Sanierung vom Gerichtsverfahren abzukoppeln, so steht den anstehenden baulichen Maßnahmen nichts mehr im Weg. Auch das Beweisverfahren insgesamt ist, seinen Ausführungen nach, weit gediehen. „Es stehen noch einige Ergänzungsgutachten aus. Wenn diese eingegangen sind, können wir dieses Verfahren abschließen“, so Berreth. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass damit der Rechtsstreit beigelegt ist. „Nach Abschluss des Beweisverfahrens werden wir noch einen Versuch einer gütlichen Einigung mit den Versicherungen unternehmen, sollte dieser scheitern, werden wir eine Klage anstrengen“, fügte der Anwalt weiter an.

Zwar ist der Schadensfall per se nie als positiv zu sehen, dennoch bewertet Bürgermeister Jens Machold die Trennung der weiteren baulichen Maßnahmen vom juristischen Verfahren als positiv. „Wir werden in Vorleistung gehen, die Anlage sanieren und dann alles Weitere klären." Damit gehören nicht nur die Probleme, die die alte Kläranlage zunehmend verursacht bald der Vergangenheit an, sondern auch die Fesseln, was die weitere bauliche Entwicklung des Marktes anbelangt, werden damit gelöst. „Für die weitere Ausweisung von Baugebieten ist natürlich die neue Anlage von zentraler Bedeutung“, so der Rathauschef.
 

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