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Yes, we can – gemeinsam auf einem guten Weg

(Wolnzach, hr)

Die Kommunalpolitik stand mal wieder im Fokus. Nein, es war nicht schon wieder Gemeinderatssitzung, sondern die CSU hatte zu einem politischen Abend eingeladen. Wo steht Wolnzach und vor allem wie geht es in den kommenden Monaten und Jahren weiter.

„Ich begrüße euch im schönsten Ort und der urigsten Wirtschaft hier in Egg.“ Ein halbes Jahr ist es nun schon wieder her, dass der Niederlauterbacher Axel Meier zum neuen Ortsvorsitzenden der CSU gewählt worden ist, dennoch lag ihm viel daran, einfach einmal über den aktuellen Sachstand zu informieren. Der „Wolnzach-Plan“, der im November 2013 im Landgasthof erstmals vorgestellt wurde, stand also im Fokus.

„Wo stehen wir und wo geht die Reise hin?“ Vor diesem Hintergrund stand Bürgermeister Machold den CSU-Mitgliedern Rede und Antwort, dabei machte er deutlich, dass dieser Plan eben nicht einer der Verwaltung und des Bürgermeisters sei, sondern dass er gemeinsam entwickelt und getragen wurde. Und mit Recht kann man sagen, dass sich seit der Wahl viel bewegt hat. So gab es natürlich auch für den Rathauschef einiges zu berichten.

Lebensqualität in Wolnazch

Zur Sache: „In Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind wir auf einem sehr guten Weg“, so Machold. Er verwies dabei eben nicht nur auf die gemeindlichen und kirchlichen Kindergärten, sondern auch auf die Kindertagesstätte, den Hort und die Großtagespflege. Diese soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden. Denn sie bietet ein hohes Maß an Flexibilität in Sachen Kinderbetreuung. Auch in Sachen Hort konnte der Rathauschef einen Erfolg vermelden. Im Zuge des Neubaus der Turnhalle wird auch der Allwettersportplatz entsprechend umgestaltet. In diesem Zuge hob der CSU-Politiker auch die Bedeutung von Grund- und Mittelschule hervor. „Sie liegen uns ganz besonders am Herzen und als Sachaufwandsträger sind wir auch immer bemüht, die Ausstattung zu verbessern".

Ohne einen Seitenhieb auf die Wolnzacher Opposition wollte es der Bürgermeister in diesem Punkt aber nicht bewenden lassen, schließlich ist die Turnhalle auch der entscheidende Bau für beide Schulen. „Gerade das, was im Vorfeld so oft kritisiert worden ist, das ist es jetzt gerade, was die neue Turnhalle ausmacht“, er sprach damit sowohl die Tribüne wie auch die beiden unterirdischen Zugänge an. Natürlich hätte man auch, wenn die Diskussion nicht künstlich in die Länge gezogen worden wäre – schon lange fertig sein können. Doch der Blick in diesem Zusammenhang richtet sich nicht zurück, sondern nach vorne und hier können sich alle auf September freuen, dann nämlich soll die neue Kapuzinerhalle fertig sein.

Bewegt hat sich auch was in Sachen Lebensqualität. Schon im März initiierte der Ortsverband eine Umfrage über „Stolpersteine“ im Markt Wolnzach und sprach damit auch vor allem Menschen mit Handicaps an. „Uns liegt dieses Thema wirklich sehr am Herzen“, so der Vorsitzende Axel Meier und dankte allen, die mit viel Engagement im Arbeitskreis „Mensch mit Handicaps“ mitarbeiten. Einige Barrieren, wie zum Beispiel die Bordsteinkante am neuen Verwaltungsgebäude konnten auch schon beseitigt werden, insgesamt betonte Bürgermeister Jens Machold: „Wir haben hier noch ein ganzes Stück zu gehen!“ Damit sprach er auch den Ausbau des Rufbusses an.

Wohnraum und Gewerbeflächen

Lebensqualität hängt aber auch mit Wohnbauland zusammen. Hier ist die Gemeinde zwar nicht untätig: 14 Bebauungspläne und 5 Innenbereichssatzungen befinden sich im Verfahren. Doch der größte Hinderungsgrund für eine weitere großflächige Ausweisung ist die Situation an der Kläranlage. „Deshalb arbeiten wir auch mit Nachdruck an einem Plan B, damit wir hier vorankommen und auch in Wolnzach selbst wieder größere Flächen ausweisen können.“ Wichtig ist ihm dabei auch, ein Modell zu schaffen, in dem vor allem Einheimische Grundstücke günstiger erwerben können. „Hier sind wir derzeit im Gespräch mit einer Münchner Fachanwaltskanzlei. Sie soll uns ein entsprechendes Modell erarbeiten.“ Das ursprüngliche Einheimischenmodell wurde von der EU-Kommission gekippt. Neben der Schaffung von Wohnraum sind aber auch die Flächen für Gewerbetreibende von zentraler Bedeutung. „Uns muss es dabei immer auch darum gehen, ortsansässigen Betrieben die Möglichkeit zur Erweiterung zu geben“, so der Bürgermeister mit Hinblick auf Bruckbach. Ohne dieses Gewerbegebiet, ohne die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden Rohrbach und Wolnzach, wären zwei Firmen auf mittlere oder lange Sicht eher abgewandert. Insgesamt betonte der Rathauschef also, dass in Wolnzach kein Stillstand herrscht und man die Probleme auch künftig zügig angehen wolle, auch wenn es manchmal, wenn man Sitzungen im Gemeinderat verfolgt, so aussehen könnte.

Der schönste Fleck im Landkreis

Eine Gemeinde ist aber letztlich mehr als nur das Rathaus und die Verwaltung. Es sind die Menschen, die in ihr leben, die sich einbringen und die den Ort mit Leben füllen. „Ich kann in diesem Zuge nur allen Vereinen und Ehrenamtlichen danken, denn ohne euch wäre Wolnzach nicht der schönste Teil unseres Landkreises.

Bei allem Engagement darf aber auch die Schuldenlast keineswegs vergessen werden. Die 1,5 Millionen Euro Kreditaufnahme sorgten aus diesem Grund auch bei einigen Gemeinderäten für Irritationen. Von der meistverschuldetsten Kommune im Landkreis war wieder die Rede. Doch der Rathauschef machte deutlich, wo man 2008 gestartet ist (bei 21,8 Millionen Euro Schulden) und wo man derzeit steht (bei 15 Millionen Euro) „Wir tilgen auch in diesem Jahr wieder 1,2 Millionen“ so die deutliche Aussage. Ob man am Ende den Kredit in Höhe von 1,5 Millionen benötigt, das wieder werde man erst am Ende des Jahres sehen. „Wir sind auf einem Weg, der stimmt“, so Machold auch im Hinblick auf die Finanzdaten und sagte weiter: „Yes, we can … we can zusammen feiern auf dem Wolnzacher Volksfest!“

a<y VVV

Einen besonderen Gast durfte dann Ortsvorstand Axel Meier noch begrüßen: ein Fernsehteam des ZDF war nach Egg gekommen. Doch für sie spielte die Lokalpolitik nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr stand die Bundespolitik der bayerischen Partei und wie die Basis darüber denkt im Fokus. In Wolnzach zumindest war man sich dahingehend einig, dass in Sachen Asyl gehandelt werden muss.

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